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• M B - Brasiliana USP

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— 305<br />

Mõvenmaske, Kakaya, vgl. Abb. 44, S. 262, drittens die Ma-ke eines kleinen uns<br />

unbekannten Vogels, der an Lagunen leben soll, Alupübe genannt, Abb. 95, viertens<br />

die Arakuma-Maske. die einen Hahn des Walde- \eranschaulicht und durch einen<br />

den Kopfschmuck des Tieres wiedergebenden Holzstiel ausgezeichnet ist, Abb. 96,<br />

und endlich zwei 7wi/WMM«e-Ma-ken, die eine mit einem schwarzen, die andere<br />

mit einem roten Zackcnornament, die sich auf einen Singvogel mit wcissem<br />

Kopf und roter Schulterzeichnung bczichen, Abb. 97. Von den beschriebenen<br />

Vogelmasken enthalt allein (vergl. die Abbildung Seite 262), die Movenma-ke das<br />

Mereschu-Ornament, und es ist wohl anzunehmcn, dass damit der Fi-che erbeutende<br />

Wasservogel gekennzeichnet werden soll, da der Mereschu nicht im<br />

Netz, sondem vereinzelt dargestellt ist.<br />

Die beiden schõnsten Masken wurden yakuá-ikãtn. d. i. Piranya-Bild genannt.<br />

Sie tragen rote Wangenzeichnung; an dem einen Exemplar sehen wir zwei rote<br />

Dreiecke mit der Spitzc zwischen Nase und Mund zusammen-to-sen, und die<br />

Dieiecke sind so gross, dass sie je ein Vicrtel der Platte cinnehmen. 1 Vergl.<br />

Abbildung 12, Seite 180.) Durch die-e Bemalung wird die grõssere Piranya-Art<br />

jener Gewiisser, der mit einem prachtigen Orange geschmückte Papo amarello<br />

(Gelbkropf) der Brasilier wiedergegeben. Die Augen sind durchlõchertc Muscheln.<br />

Der schónste Zierral dieser beiden Masken aber sind máchtige, in der verlangerten<br />

Nascnscheidcwand steckende und weit nach rechts und links vorspringende Arara-<br />

Federn. Sie sind in ein Bambus-tockchen eingelassen, das mit Troddeln verziert<br />

i-t. Die Indianer sind also soweit davon entfernt, dem dargestellten Tier auch<br />

seine zoologische Phj'siognomie geben zu mussen, dass sie ihm -ogar nach ihrem<br />

eigenen Brauch die Nasenscheidewand durchlochen und mit 1 edern schmücken.<br />

Zwei wunderliche Tanzkostume trafen wir in dem Flõtenhause des dritten<br />

Bakairí-Dorfes. Doch war nur eines noch in gutem Zustand. F- wurde Kualóhc<br />

genannt, und sah aus wie eine kleine Hütte. Dieser Strohanzug war wirklich<br />

ein kleines 1 laus, und so kommt es offenbar von der Strohbedeckung her, da-s<br />

die Bakairí ihre Tanzanzüge, einschliesslich des hosen- und ármelbewehrten<br />

Buritíwamscs, »IIauser« nennen. Auch hiessen die Strohkapuzen »Kopfhãuser«.<br />

Allerdings wurde der Ausdruck- bei der Uebertragung des Wortes auf unsere<br />

Wollhemden und Tuchhosen unbegreiflich. Das Ungethüm war viel zu schwer,<br />

ais dass wir es hatten mitnehmen kõnnen; sein Umfang betrug unten fast zehn<br />

Meter. Es hatte die Konstruktion einer gewaltigen Krinoline mit fünf starken<br />

strohbedeckten Querreifen, wurde jedoch mit zwei am obersten Ring angebrachten<br />

Bastíienkeln auf der Schulter getragen. Einer der Indianer that uns den Gefallen<br />

und kroch hinein; er setzte sich die Tüwetüwe-Maske auf und erging sich in<br />

drehenden und wiegenden Bewegungen. Zu dem Kualóhe wurde auf dem vor<br />

der Festhütte liegenden hohlen Baum getrommelt. »Es ist kein Makanari», sagen<br />

die Bakairí. Ich weiss nicht, ob sie damit sagen wollen, das es fremder Abstammung<br />

sei. Auch vermag ich nicht zu entscheiden, ob ein Zusammenhang<br />

zwischen diesem Tanz und dem Kurimatá - Fisch (Salmo curimata) der im Bakairí<br />

v. d. Steinen, Zentral-Brasilien. 20

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