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• M B - Brasiliana USP

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157 —<br />

Die Tapuya sind die ostbrasilischcn Aboriginer, die Waldbewohner dos<br />

Küstengebietes und die Bewohner des Innern bis zu einer we-tlirhen Gren/e ais<br />

die für den Hauptstock der Schingú gelten kann. Sie zerfallen in zwei Abteilungcn,<br />

eine ue-tliche, die Ges nach Martins, und eine õstlicho, zu denen die primitivcn<br />

Waldstainme des Ostcns und die Botokudcn gehõrcn. Die westli. hsteri Vorposlen<br />

der Ges sind die Kayapó und Suyá. Mit letzteren haben wir uns bei dem<br />

Bcricht über die zwcile Expedition nicht weiter aufzuhalten, nur muss jctzt die<br />

iuteie—ante Thatsachc nachgctragen werden, dass die Suya fruher noch viel weiter<br />

westlich gewohnt haben. Sie waren im Westen dos Paranatinga an seinem linken<br />

Xebenílus-, dem Rio Verde, in der Xachbarschaft der Kayabí und Bakairí an-a--ig<br />

und wurden vor nicht langor Zeit von hier zum Schingú, man darf wohl sagen,<br />

zurück veitrieben. Die ganze Masse der Ges -it/.t -eit undenklichen Zciten o-thch<br />

dos Schingú, und die nãchsten \ erwandtcn der Suya, die Apinage-, wohnen in<br />

dem Winkel, wo Araguay und Tokantins /usainmenfliesscn.<br />

Die 'Tupi sind über ungcheure Strecken zei -phltort. Ihre Xordgrenze liegt<br />

im Grossen und Ganzen an den nórdlichen Xobentlussen des Amazonas; sie hielten<br />

die Küste von der Mundung des Amazonas bis zu der des La Plata besetzt; die<br />

Guarani von Paraguay reden nur einen Dialekt des Tupi. Wir begegnen den<br />

Tupi an dem Oberlauf des Schingú, des Tapajoz, des Madeira, ja des Maranhão.<br />

Ihre Sprache wurde von den Jesuiten zu der Yerkehrssprache, der «Lingoa geralc<br />

erhoben. Zum grossen Xutzen fur die Praxis, zum Unglück für die Sprachenkunde.<br />

Das Interesse für das Tupi hat die Wissenschaft in Brasilien alie andern<br />

Sprachen hõchst sticfmütteiiich behandeln lassen, zahllose Bánde aus alter und<br />

neuer Zeit sind ihm gewidmet, von keinem der Tapuyastámme, weder von den<br />

Botokuden noch einem Ges-Stamm, deren linguistische Erforschung wegen der<br />

niedercn Kulturstufe zu den wichtigsten der F>de gehõrcn würde, und die in<br />

Wirklichkeit den Kern der ostbrasilischen Urbevõlkerung gebildet haben, giebt es<br />

mehr ais dürftige Yokabularien. Sub spezie des Tupi sieht der brasilische Gelehrte<br />

ungefáhr Alies, was über die Eingeborenen gedacht wird. Er ist glücklich, die Tupi in<br />

nachste Yerwandtschaft mit den A riem zu setzen und leitet von dem Tupi die übrigen<br />

Sprachen seines Yaterlandes ab; diese Eingeborenen sind aber wirklich so weit verbreitet,<br />

dass es recht überflüssig ist, sie jetzt auch noch dort unterzubringen, wo<br />

sie selbst noch nie hingekommen sind. Am Kulisehu gehõren zu ihnen die Aueto<br />

und die Kamayurá, letztere in grõsserer Uebereinstimmung mit der Lingoa geral.<br />

Die Karaiben sind im Xorden des Amazonenstromes seit den Zeiten der<br />

Fintdecker bekannt. Am Kulisehu waren wir die Karaiben; und so sind wohl<br />

auch ursprünglich die ersten Karaiben die ersten FYemden gewesen, die, wie in<br />

zahlreichen andern Fállen geschehen und wie wirklich bei dem Empfangslãrm in<br />

einer unbekannten Sprache oft schwer zu vermeiden ist, den Stammesnamen unrichtig<br />

auffassten und das auf sie selbst bezügliche Wort dazu machten. Der<br />

Xame wird natürlich von den Tupímanen aus dem weder auf den Kleinen Antillen<br />

noch an der Xordkuste des Kontinents gesprochenen Tupi abgeleitet. Die Bakairí

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