10.10.2013 Aufrufe

• M B - Brasiliana USP

• M B - Brasiliana USP

• M B - Brasiliana USP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

II —<br />

34 I.eute mit 40 Red- oder La>tüeren und 3 Ochsen zogen am I. Juli au-.<br />

I-.s befanden sieh in der Gc>cH-.chaft sehr wohlhabende Bur-er der St.idt, die<br />

einen anselinlichen Beitrag zahlten und -ich um der glánzenden Ans-icht willcn<br />

viclen iiugewohiiten Strapazen bcreitwillig unterzogcn. Man schlug den nacli-ten<br />

Wcg zum Paranatinga über die Chapada ein. Der Ausgangspunkt der Reise in's<br />

Unbekanntc war die Fazenda S. Manoel im Quellgebiet tles Paranatinga, die am<br />

\. Juni erreicht wurde. Man bewegte sich in nordóstliclier Richtung, uberschritt<br />

eine Mengc von Bachen und durcliwuhltc eine Menge Sand und Kieselgeròll<br />

nach dem gleissenden Goldc. Um Mitte Juli befand man sich zwisclien den<br />

(Juellbãchcn des Batovy und gelangte zu dem KinschiftutiLisplatz unserer ersten<br />

Kxpcdition. Zulctzt aber war eine grosse Yerwirrung eingerissen, man hatte<br />

cnisüich mit dem Províantinangel zu kàmpfcn, die Tiere waren in schlechtcm<br />

Zustande, der eine Herr wolltc liierhín, der andere dorthín, und alie vereinigtcn<br />

sich schliesslieh, zu Muttern und den Flcischtopfcn Cuyaba's zurück zu keliren.<br />

Da traf 1887 die alarniiercndc Nachricht ein: schon wieder kommen der<br />

Dr. Carlos und seine Gcfáhrten, um eine Expedition an den Schingú zu machen.<br />

Das konnte nicht mit rechten Dingcn zugchen, die Deutschen hatten aLo trotz-<br />

dem und alledem die Mai t\ rios gefunden. Wahrscheinlicli lagen die Goldminen<br />

ein paar Tagereisen flussabwàrts, und man war 1886 zu früh umgekehrt. Wieder<br />

stellte sich Rondon an die Spitzc einer Expedition, die er diesmal grossten-<br />

teils aus cigenen Mitteln bestritt, und setzte sich in Bewegung, wàhrend wir noch<br />

fern von Cuyabá waren , so dass er sich den Yorsprung vor uns sicherte. Sein<br />

Unternehmen hat auch in das unsere eingcgriffen, wie wir spáter sehen werden.<br />

Nach unseren Erfahrungen mit dem I Iauptmann Tupy hegten wir den<br />

dringenden Wunscli, ohne militárische Unterstützung auszukommen. I'.- war jedoch<br />

bei der knapp bemessenen Zeit vollstàndig unmoglich, den Bedarf an zuverlàssigen<br />

Kameraden zu deckcn. Das brauchbare Material dieser Leute sitzt natürlich<br />

ilraussen auf den oft weit entfernten Pflanzungen und Gehõften; in der Stadt<br />

fchlt es nicht an arbeitslosen Individuen jeder Farbenstufe, es ist aber nur ein<br />

Zufall, wcnn man unter ihnen tüchtige Personen antnttt, die mit dem Buschmesser,<br />

der Büchse und den Packtieren hinlánglich Bescheid wissen.<br />

So sahen wir ein, dass wir der Notlage ein kleines Zugestàndnis zu machen<br />

hatten. Wir konnten dies auch mit gutem Yertrauen thun, wenn es uns gelang,<br />

einen wackeren Landsmann in brasilischen Diensten, der seinerseits mit Freuden<br />

bercit war, mitzugehen, den Leutnant des 8. Bataillons, Herrn Luiz Perrot zum<br />

Begleiter zu erhalten. Perrot, einer franzõsischen Emigrantenfamilie entstammend<br />

und in der Nahe von Frankfurt am Main zu Hause, war im Alter von 20 Jahren<br />

nach Südamerika verschlagen, hatte den Paraguay-Krieg mitgemacht und sass<br />

seither in dem verlorenen Weltwinkel Cuyabá. Ich stellte bei dem Prásidenten<br />

der Provinz, einem Yize-Prásidenten in jenen Tagen, den Antrag, dass er uns<br />

Perrot nebst vier Leuten und den für diese notwendigen Tieren zur Yerfügung<br />

stelle. Mein Gesnch wurde anstandslos genehmigt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!