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• M B - Brasiliana USP

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— iS4 —<br />

Es folgt nach Osten der Kulisehu. An seinem linken Ufer haben wir die<br />

drei Dorfer der Bakairí, Maigéri oder >Tapir starb«, Iguéti oder Sperberdorf,<br />

Kuyaqualicti oder Harpyendorf. Dann kommt am rechten Ufer das Dorf der<br />

Nahuquá. Wieder links liegt abseits und nicht von uns besucht ein viertes Dorf<br />

der Bakairí. Weiter flussabwárts sitzen am linken Ufer die Mehinakú in den<br />

beiden Dõrfern, die die Bakairí ais Paischuéti (Hundsfischdorf) und Kalúti bezeichneten.<br />

Es scheint jedoch, dass es drei Dorfer giebt; die Paischuéti-Mehinakú<br />

sprachen noch ausser von den Yutapühü — das wáre »Kaluti« —, deren Hafen wir<br />

am 15. Oktober passierten, von den Atapilú, indem sie uns gleichzeitig vor den<br />

Ualapihü, Ulavapitü d. i. unsern Yaulapiti warnten. Von dem Mehinakúgebiet ab<br />

beginnen zahlreiche Kanãle, die mit einigen Lagunen das Gebiet zwischen den<br />

Unterlãufen des Kulisehu und Batovy durchsetzen. Das Dorf der Aueto kann<br />

ais eine Art Zentralpunkt für den Kanalverkehr gelten *). An zwei Lagunen<br />

finden wir in zwei Dõrfern die Yaulapiti, an einer dritten Lagune die<br />

Kamayurá, die vier dicht bei einander liegende Ortschaften hatten und im<br />

Begriff waren, sie zu einer einzigen zu vereinigen. Eine Mischung von Yaulapiti<br />

und Aueto sind die Arauiti (vgl. S. 111).<br />

Der Kulisehu mündet in den Kuluene; wenige Stunden Ruderns führten<br />

zu den an seinem rechten Ufer nicht weit oberhalb Schingú-Koblenz in zwei<br />

Dõrfern angesiedelten Trumaí. Von den Suyá vertrieben, beabsichtigte dieser<br />

Stamm, sich in der Náhe der Aueto ein neues Heim zu gründen. Oberhalb am<br />

Kuluene und auch an kleinen Zuliüssen zwischen ihm und dem Kulisehu sitzen<br />

die Nahuquá in einer Reihe von Ortschaften, die besondere Namen haben. Wir<br />

lernten einzelne Individuen kennen von den Guapirí, Yanumakapü, Guikurú<br />

und Yaurikumá; die Yanumakapü, die Enomakabihü der Bakairí, wohnen nicht<br />

am Hauptfluss, und von den Guapirí wurde seitens der Bakairí besonders hervorgehoben,<br />

dass man sie über Land zwischen Kulisehu und Kuluene finde. Im<br />

ersten Bakairídorf zàhlte mir Paleko die Nahuquá-Ortschaften des Kuluene auf<br />

und gab die Himmelsrichtung an, in der sie von Maigéri aus zu suchen wáren;<br />

es sind, im Oberlauf beginnend: 1. Anuakúru oder Anahukú SO, 2. Aluíti<br />

oder Kanaluíti O, 3. Yamurikumá oder Yaurikumá O bis OSO, 4. Apalaquíri<br />

ONO, 5. Guikurú OX T 0, 6. Mariapé NO. Hinter ihnen kamen die<br />

Trumaí. So hatten wir mit den Guapirí, den Yanumakapü und den Nahuquá des<br />

Kulisehu 9 Nahuquádõrfer.<br />

Um das Bild abzurunden, erwáhne ich noch die Suyá, die an dem Hauptstrom<br />

drei kleine Tagereisen unterhalb Schingú - Koblenz wohnen, von denen wir<br />

auf der zweiten Expedition nichts sahen, aber bõse Geschichten hõrten, und die<br />

Manitsaua, die an einem weiter abwárts einmündenden linken Nebenfluss sitzen<br />

und den Kamayurá und Yaulapiti gut bekannt sind. Wir trafen 1884 eine An-<br />

*) Es ist wirklich merkwürdig, dass ihr Xame diesen Sinn zu enthalten scheint. Sie werden<br />

von ihren Nachbarn »Auití« genannt; nun heisst im Guarani die unerweichte adjektivische Form<br />

apite »was im Zentrum, in der Mitte ist«.

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