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• M B - Brasiliana USP

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?o; —<br />

Yor-tellung von den Menschen der Ei-zeit heraufbe-chwort Wir ver-perren uns<br />

das Studium der ráumlichen Kulturkreise und der Abhángigkeit des Menschen<br />

von seinem Wohnorte; jeder Stamm hat das Material -einer Umgebung verwerten<br />

gelernt, auf das er angew iesen war, und ist so in den Besitz von Methoden<br />

golaugt, die eine mit demsclben Material nur spãrlich ver-orgte Xachbarschaft<br />

nicht gefunden hatte, aber nur zum eigenen Fort-chritt benutzen und üben lernt.<br />

»Von der gcographischen Umgebung«, sagt Bastian, zeigt es sich bedingt, ob<br />

neben dem den Metallen vorhergehenden Steinalter noch ein Holzalter (wie in<br />

brasilischen Alluvionen z. B.), ein Knochenalter (bei Viehstand auf óden Ebenen,<br />

oder dortiger Jagd), ein Muschelaltcr (wie auf Korallen-Inseln manchmal) zu sctzen<br />

sein würde.» Ich sage alsn lieber cinfach, unsere Indianer kannten noch keine<br />

Metalle und waren in ihren Arbeitsmethoden zunách-t auf Muscheln, Záhne und<br />

Holz angewiesen, schon weil sie besser geeignete Steine gro-senteil- gar nicht<br />

hatten.<br />

Und nun bin ich wieder bei meinem Au-gangspunkt angelangt. Trotz ihres<br />

Feldbaues und trotz ihres Rodens mit der Steinaxt haben die Schingú-Indianer<br />

sich ihr Jágertum nicht nur erhalten<br />

kõnnen, sondem haben<br />

es sich auch erhalten müssen,<br />

weil ihnen Fischfang und Jagd,<br />

abgesehen von einem Wechsel in<br />

der Nahrung, die unentbehrlichsten<br />

Werkzeuge für die Herstellung<br />

von Waffen und Geraton<br />

lieferte.<br />

Záhne. Die Piranya-Gebisse<br />

(aeiraaalmo)*) dienten zum<br />

Schneiden. Sie wurden mit einem beliebigen Holzhaken geõffnet und sorgfáltig untersucht;<br />

der 14 dreieckige Záhnchen enthaltende, 4 cm lange Unterkiefer wurde dann<br />

mit einer Muschel ausgeschnitten. Hartes und Weiches, die Stacheln der Buritípalmen<br />

oder das menschliche Haar, besonders aber alie Fáden und Fasern, wurden mit dem<br />

scharfen Gebiss geschnitten. Meine Scheere nannten sie »Piranya-Záhne«. Bambus<br />

und anderes Rohr wurde damit eingeritzt, bis es glatt abgebrochen werden konnte.<br />

Ein kaum unwichtigeres Werkzeug lieferte der Peixe cachorro oder Hundsfisch, der<br />

zoologisch Cynodon heisst, und im L T Abb. 22. Feue range - Piranva. ^'/4 nat. GrA<br />

nterkiefer zwei 3—3*/i cm lange spitze, durch je<br />

ein Loch nach oben durchtretende Záhne besitzt. Mit dem messerscharf geschliffenen<br />

Rand dieser Záhne wurde geschnitten, doch gebrauchte man sie hauptsãchlich<br />

zum Stechen, z. B. beim Tãtowiren, zum Ritzen, z. B. bei Yerzierung der Schildkrõten-Spindelscheiben,<br />

und zum Durchbohren von Rohr wie bei den Pfeilen, um<br />

die Fáden zur Befestigung der Federn und Spitzen durchzustecken. Mit den<br />

*) F- gab zwei Arten, eine kleinere sehwarze, Piranva preta* oder solho de fogo.t (Feuer-<br />

auge), und eine grossere »papo amarelloi (Gelbkropf), dessen GehY, ein prachtiges Orange «ar.

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