10.10.2013 Aufrufe

• M B - Brasiliana USP

• M B - Brasiliana USP

• M B - Brasiliana USP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4i8<br />

griechisch áu.á zugleich, 6u.óç derselbe, etc. eines Ursprungs sind. In diesem bali<br />

würde die Sprache das letzte fehlende Glied, sie würde den Beweis für die Entstehung'<br />

der ersten Zahlabstraktion »2« aus dem konkreten Vorbild des Zero<br />

brochenen liefern und damit die Reihe der Schlussfolgerungen aus meinen<br />

Experimenten, die nur bis auf den Nachweis der Entstehung aus der Hànde<br />

Arbeit zurückreicht, zu einer lückenlosen induktiven Beweiskette ergánzen.<br />

Im Tupi heisst »2« mokói, zusammengesetzt mit dem Kausativum mo-;<br />

koi wird übersetzt »Paar«. Also »2« -- »macht Paar«. Aber was ist koit Da ist<br />

es nun merkwürdig genug, dass kopi — dem Bakairí sake genau entsprechend —<br />

Holz fãllen heisst! Zwischen den beiden Vokalen in koi ist ein erweichter Konsonant<br />

ausgefallen; nehmen wir an, es sei aus koui, kobi entstanden, was ein sehr<br />

gewõhnlicher Vorgang wãre, so hatten wir denselben Ursprung der »2«, wie er<br />

im Bakairí denkbar wãre.<br />

Ich habe endlich noch des „tokále" »i« zu gedenken. Es setzt sich zusammen<br />

aus „toka" und der Verstárkungspartikel ,,-le" „tóka" heisst »Bogen«.<br />

Der Bogen ist, da jeder Mann nur einen Bogen hat, oder da auf jeden Bogen<br />

viele Pfeile kommen, das einfachste Vorbild für die »i« unter aliem Geràt. Die Ableitung<br />

ist ein wenig bedenklich, weil sie etwas zu schon ist. Allerdings ist „foka"<br />

phonetisch auch so beschaffen, dass es sich nach den im Bakairí herrschenden<br />

Lautgesetzen nicht zu veràndern braucht. In hohem Grade auffállig erscheint es,<br />

wie wenige Entsprechungen für „tokále" bei den Karaiben des Nordens vorhanden<br />

sind; sie sind geringer an Zahl ais die für „ahewáo u und weit geringer ais die<br />

für „aháge". Es ist wohl erlaubt, hier einen Zufall auszuschliessen und in diesem<br />

Umstand auch seitens der Sprache ein Zeugnis dafür zu erblicken, dass man<br />

das eigentliche, begriffliche Zahlen mit der »2« begonnen hat.<br />

II. Farbenwõrter.<br />

Vorhandene Farbstoffe. Uebereinstimmend die Zahl der Farbenwõrter. Sonderbare Angaben durch<br />

Etymologie verstándlich. Farbstoffe alter ais Bedürfnis nach Farbenwortem. Verwendung bei Tierund<br />

Pflanzennamen. Grün niemals = blauschwarz.<br />

Nicht minder ais an den Zahlen ist an den Farbenwortem zu erkennen, wie<br />

die Entwicklung vom Interesse abhàngt.<br />

Es sind, wie zumeist bereits erwáhnt, die folgenden Farbstoffe am Schingú<br />

in Gebrauch.<br />

Das Weiss ist kreidig weisse Thonerde, die in den Hütten in Form von<br />

kindskopfgrossen Kugeln zum Vorrat aufbewahrt wird. Die Frauen reiben sich<br />

beim Spinnen damit den rechten Oberschenkel ein, auf dem sie den Faden<br />

drillen. Sie wird nur mit Wasser angerührt. Zum Bemalen des Kõrpers wird<br />

sie niemals gebraucht; auch bei Geràten tritt sie sehr zurück und erscheint fast<br />

nur auf den Masken, deren Bemalung nur wenige Tage vorzuhalten brauchte, auf<br />

bemalten Rindenstücken u. dgl.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!