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• M B - Brasiliana USP

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— I7i —<br />

Die Hautfarbe xcichncte sich in allen Abstufungen durch gelbgraue I.ehm<br />

tono aus; Sonnenbrand, Schmutz und Bemalung cr>chwertcn die Feststellun" der<br />

urqirunglichen Farbc ausserordentlich und nur unter den Baumwollbindcn iler<br />

Oberarme oder Intcrschenkel erkanntc man, wie hell die Indianer eigentlich waren.<br />

Wilhelm legte eine kleine Farbcntafcl an Ort und Stelle an; ihr zufolge f.illt der<br />

Durchschnittston zwischen Nummer 30 und 33 der Broca'schen Tatel; dunklereu<br />

Tõncn war ein entschiedencs Lila-Yiolctt beigcmbcht, namcntlich auf Bru-t und<br />

Bauch, den hcllcren etwas Gclb. Wir gebrauchten auch die Radde'schen Tafeln<br />

und fanden die meiste Aehnlichkeit für Stirn und Wange mit 35 m hi> n oder<br />

aucli 33 o, den Oberarm annáhernd 33 m.<br />

Das Haupthaar war schwarz, besonders bei den Bakairí, Nahuquá und<br />

Aueto braunschwarz. Blauschwarzer Ton kam nicht vor. Dagegcn sah da- Haar,<br />

besonders der Bakairíkinder, bei schrág auffallendem l.iclit mcikw urdig hell und<br />

vcrschossen aus, cs spielte zuweilen in einem dunkelrosafarbigen Schimmer. ,,Roshaar"<br />

haben wir niemals angetroffen. Das Kopf haar war m,h-ii; dick und gradlinigen<br />

Ycrlaufs oder, namcntlich bei den Bakairí und Nahuquá, ausgesprochcn<br />

wcllig. Zu unserer Ueberraschung sahen wir unter den Bakairí reine Lockenkõpfe,<br />

wie bcispiclsweisc der Typus Tafel 13 wicdcrgibt. Wieviel davon Natur wieviel<br />

Kutist war, ist schwcr zu sagen. Jedenfalls hatte der alte Paleko in Maigen, der<br />

lángst über die Eitelkeit der Jugend crhabcn war, kurzes lockiges Haar. Welliist<br />

das Haar der Bakairí auch ohne künstliche Behandlung. Zuweilen war die<br />

Stirn bis in die Nãhc der Brauen behaart.<br />

Die Winipern, besonders bei den Nahuquá bis auf die letzte Spur ver<br />

schwunden, wurden ausgerupft. Desgleichen da*- Barthaar. Docli trafen wir õftereinen<br />

mássigen Schnurr- oder Kinnbart, gelegentlich auch Wangenbart, /umei-t<br />

bei den Kamayurá. Achsel- und Schamhaar wurden ebcnfalls ausgerupft.<br />

Der Gcsichtstypus der einzelnen Stámme zeigte gewisse Verschiedenheiten,<br />

die schwcr zu detinieren sind. Es giebt ein Bakaírí-Gesicht, das ich mir zutrauen<br />

würde, nicht mit einem Gesicht aus den übrigen Kulisehustàmmen zu verwechseln,<br />

das aber mit Karaiben der Guyanas die grõsste Aehnlichkeit besitzt. Auch einen<br />

von Ehrenreich photographierten karaibischen Apiaká des Tokantins würde ich<br />

sofort für einen Bakairí erkláren. Andere Bakairí aber konnten nach ihrer Physiognomie<br />

auch wieder beliebigen andern Kulisehustàmmen angehõren. Je mehr<br />

Indianer man kcnnen lernte, desto unsicherer wurde man natürlich. Das Bakaíríoder<br />

Karaibengesicht, das ich meine, hat fast europãische Bildung, die Prognathie<br />

ist gering, Stirn nicht hoch aber gut gewõlbt, die Nase hat einen etwas breiten<br />

Riickcn, kráftige Flügel, eine rundliche Spitze, breite Oberlippen, die Augen<br />

sind schon mandelfõrmig geschnitten und voll. Dagegen giebt es einen zweiten<br />

Bakaíntx pus mit starker Prognathie, einem stark zurückweichenden Kinn, niedriger<br />

schrager Stirn und einer lángeren Nase mit gebogenem Rücken, der uns besonders<br />

an den Bakairí des Paranatinga auffiel. Eine sonderbare Spezialitat des dritten<br />

Bakaírídorfes waren ausgepragt jüdische Physiognomien. Der Lichtdruck Tafel 13

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