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• M B - Brasiliana USP

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das Beispiel eines Beijúwenders der Kamayurá (a) und eines der Yaulapiti (b), dieser<br />

armen Teufel, die uns vier hõlzerne Beijúwender und nur einen steinharten Beiju<br />

anzubieten hatten. Der Kamayurá-Künstler hatte grõsseres Gefallen daran, die<br />

Zwischenlinien zu zeichnen ais die Mereschus, die er mit vier Hàlften abfertigt. Man<br />

sieht an diesem hübschen Fali, der sogleich sein Gegenstück finden wird, so recht, wie<br />

das ursprüngliche Motiv im vollen Sinn des Wortes beiseite geschoben wird, und<br />

die Ornamentik um ihrer selbst willen bestehen will. Der Beijúwender der Yaulapiti<br />

zeigt oben und unten einen halben Mereschu und in der Mitte das Panzerfisch-<br />

Ornament der Aueto, von dem ich aber nicht wie vom Mereschu weiss, ob es<br />

bei den Yaulapiti gleichen Sinn hat.<br />

Das reichhaltigste Material an Zeichnungen bieten bei den Mehinakú, Aueto<br />

und Kamayurá in gleicher Weise die Spinnwirtel. Wáhrend die Bakairí Wirtel<br />

Abb. 54. Beijúwender.<br />

a. der Kamayurá, b. der Yaulapiti.<br />

(7e nat - Gr.)<br />

Abb. 55. Spinnwirtel mit<br />

Mereschumuster (Mehinakú). (7, nat. Gr.)<br />

aus Holz und Thon hatten, wurde hier überwiegend eine aus dem Bauchpanzer<br />

der Schildkrõte herausgeschnittene Scheibe benutzt und fast immer auf einer,<br />

nicht selten auf beiden Seiten verziert. Das Muster wurde mit dem Zahn des<br />

Hundsfisches eingeritzt und mit Speichel und Kohle verschmiert.<br />

Ich habe auf Seite 263 bereits zwei Schildkrõten-Spinnwirtel d er Mehinakú<br />

wiedergegeben. Einen gleicher Art von Holz zeigt die Abbildung 55. Der Zeichner<br />

ist mit seinen Trennungsstrichen sehr in die Enge geraten. Dieser Typus ist der<br />

gewõhnliche. Vereinzelt aber fanden wir Wirtel, die grossen Fortschritt bekunden.<br />

Auf der kleinen Arbeitsfláche bildet sich die Sicherheit der Hand und es entstehen<br />

rein künstlerische Motive. Man hatte, um die Mereschus ringsum abzugrenzen,<br />

dicht an dem Rande des Wirtels einen konzentrischen Kreis gezogen und diesen<br />

Raum zwischen Kreis und Scheibenrand freigelassen. Aber auch er wird jetzt<br />

gefüllt, man begleitet den Kreis wie den Scheibenrand mit Uluris und verbindet<br />

deren nach innen vorragende Spitzen. So sehen wir an dem Spinnwirtel der

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