10.10.2013 Aufrufe

• M B - Brasiliana USP

• M B - Brasiliana USP

• M B - Brasiliana USP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

— 324 —<br />

werden, des Webens und Malens, wãhrend die Mehinakú in Keramik und<br />

Schnitzerei mehr leisten. Darum geht meine unmassgebliche Meinung dahin, dass<br />

die Wahrscheinlichkeit zu Gunsten der Aueto spricht, und dass sie die Erfinder<br />

der Gewebmaske und damit auch des Mereschu-Musters sind.<br />

III. Sonstiger Festapparat.<br />

Die Kamayurá záhlten uns Abends auf dem Dorfplatz sieben verschiedene<br />

Tànze auf und stellten Einzelheiten daraus pantomimisch dar. i. yauarí. Der<br />

Wurfbrett-Tanz. Mit grossem plastischen Talent wurde dargestellt,<br />

wie ein Krieger verwundet wird und tot zusammenbricht.<br />

Dem sterbenden Aegineten fehlte nur der Schild. 2. inaouravuá<br />

Maskentanz. 3. wáraaá mit Federschmuck und Buritírock, den Pfeil<br />

über der Schulter. 4. amurikumá mit kleinen Tanzkeulen. Vgl. die<br />

Abbildung 119. ihóhó ihoehehé ihóho ehéhé nuyukáko horómotáng moták.<br />

5. tacáravauá. Grüne Zweige auf den Armen, Netzmütze, Ohrfedern,<br />

Federdiademe, Buritírock. Dem Fischtanz der Nahuquá<br />

entsprechend. 6. namiakóit, wenn den etwa fünfjáhrigen Knaben<br />

die Ohrlõcher gestochen werden. 7. kunyá maraká, wenn den<br />

Mãdchen das Uluri angelegt wird.<br />

Auch hõrten wir noch mehr von begleitenden Gesángen, die<br />

alie stereotyp zu sein scheinen. Ich notierte Manches davon, vermag<br />

sie aber nicht zu übersetzen. Die am háufigsten wiederkehrenden<br />

Refrains waren kaká hiyé, kaká hiyevéne. Jedenfalls spielt der Yauarí-<br />

Tanz die grõsste Rolle und hat auch mancherlei Touren; yauarí<br />

hórte man bei den Kamayurá ebenso oft wie makanari bei den Bakairí,<br />

Abb. 1 19.<br />

nur dass maraká soviel ais »Tanz« oder »Gesang« war, ihr Haupttanz<br />

Tanzkeule.<br />

Kamayurá. also yauarí-maraká hiess. Einer gab auch eine merkwürdige Vor-<br />

(V, nat. Gr.)<br />

stellung, indem er gebückt und zwei Pfeile über den Boden reibend<br />

tanzte, eine Frau hinter ihm: kurukú he.<br />

Die Frauen, kunyá, die ja ais die beste Beute gelten, wurden vielfach in<br />

den Gesángen erwáhnt. In der Tanzpantomime wurde oft verdeutlicht, namentlich<br />

beim Amurikumá-Tanz, dass die Frauen Fische überreichten. Die Tánze beginnen<br />

am frühen Morgen und dauern bis Sonnenuntergang.<br />

Tanzkeulen, áhnlich wie die abgebildete der Kamayurá, zum Teil hübsch<br />

umflochten, fanden wir auch bei den Trumaí. Bei den Auetó erhielten wir einen<br />

Tanzschmuck, dessen Form an den Rossschweif eines Tambourmajors erinnerte:<br />

von einem Reifenstück hingen je an der Seite und in der Mitte Schwánze von<br />

Buntífasem fast 72 m lang herab.<br />

Zum Tanz mit den Hüvátmasken bei den Kamayurá gehõrten zwei Stábe<br />

haéaté, 80 cm lang, an deren Spitze das Gebiss eines Hundsfisches in einem drei-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!