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• M B - Brasiliana USP

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— 486 —<br />

Kapivarameissel gehõhlten Rinne der flachen Bambusspitze und ist nur lose mit<br />

etwas Harz und Faden befestigt, vgl. Fig. 4. Der Kriegspfeil, Fig 10, auch<br />

aus Seriba geschnitzt, trágt ein sehr schmales (1—2 cm), rundes, aber nach seiner<br />

ganzen Lánge (37 cm) zugespitztes Bambusstück. Die Bambusspitzen brechen<br />

im Kõrper ab.<br />

Der Widerhakenpfeil ist für die Erbeutung von Alligatoren und grõsseren<br />

Fischen mit Harpunenvorrichtung ausgestattet. Die Lánge des Harpunenpíeils<br />

in Fig. 9 betrug 1,78 cm, wovon 31 cm auf den an einen Strick befestigten<br />

Widerhakenstock zu rechnen sind; der Schaft ein dickes Ubárohr, war noch in<br />

der Breite von '/ 2 m umwickelt.<br />

Die Spannung des Bogens geht aus der Momentphotographie in Abb. 138<br />

und Tafel 28 hervor. Der hockende Schütze hált den Bogen horizontal, der<br />

stehende senkrecht. Ein Reservepfeil wird mit der linken Hand dem Bogen<br />

parallel gehalten. Der Pfeil liegt in letzterm Fali links vom Bogen auf dem<br />

Zeigefinger der linken Hand, die den Bogen hált. An seinem hinteren Ende<br />

wird er zwischen Daumen und Zeigefinger gefasst, der Daumen lásst los, der<br />

Zeigefinger in gestreckter Haltung stützt und richtet ihn genauer ein, die drei<br />

übrigen Finger, namentlich der Mittelfinger spannen die Sehne. Die Spannung<br />

ist also von der am Kulisehu (vgl. Seite 230) verschieden. Bei dem hockenden<br />

Schützen, wo der Pfeil dem Bogen aufliegt und hier durch die Spitze des Zeigefingers<br />

der linken Hand leicht angedrückt wird, ist die Haltung der spannenden<br />

rechten Hand insofern verschieden, ais das hintere Ende des Pfeils zwischen<br />

dem fest zufassenden Daumen und dem gebogenen Zeigefinger gehalten wird.<br />

Arbeiten im Mànnerhaus und Technik. Jeder hatte seinen bestimmten<br />

Platz: wer nach dem Fluss zu wohnte, in der dem Fluss zugewendeten Ecke<br />

und so fort Alie nach der Lage des Hauses der nãchsten Verwandten. Hier,<br />

wo die Indianer unter sich waren, herrschte, abgesehen von den geschlechtlichen<br />

Vorgángen, eine auch nach unsern Begriffen anerkennenswerte Ordnung. Wer<br />

nichts zu thun hatte, faulenzte freilich mit grosser Ausdauer, aber wer an seinen<br />

Waffen, Schmucksachen und Geráthen Bescháftigung fand, arbeitete unverdrossen<br />

und arbeitete so sauber und sorgfáltig, dass die Herren der Katechese ihre Freude<br />

daran hatten haben sollen. Selbst der Idiot Dyapokuri, wenn er zwischendurch<br />

auch ein Spásschen freiwilliger oder unfreiwilliger Art zum Besten gab, war<br />

unausgesetzt thátig.<br />

An Tagen, wo man sich nicht der Jagd widmete, waren gegen 40 Mánner<br />

im Baitó vergnügt bei der Arbeit. Die Frauen kochten wàhrenddes in den Hütten,<br />

und ab und zu verschwand Einer, das Essen zu holen. Sobald er wiederkehrend<br />

in der Wand sichtbar wurde, ertõnten vereinzelte »hm« »hm« der Anerkennung,<br />

und kaum dass auch der zuletzt erscheinende, das dampfende Gericht hoch<br />

emporhaltende Arm in das Innere nachgezogen war, erscholl mit allgemeinem<br />

gellenden ahl ein heller Juchzer der ganzen Gesellschaft. Umfangreiche Topfschalen<br />

waren mit steifem, sàuerlichem Maisbrei oder Maisschleim gefüllt, oben-

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