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• M B - Brasiliana USP

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487 —<br />

auf lagen gro—e Flussmuscheln zum Auflõffeln. Dann schritt Moguyokuri umher,<br />

legte einer Anzahl von Jungen oder Alten seine starke Hand auf die dieken<br />

Schàdel, und die Auserwàhlten hockten um den Topf und -tachen<br />

mit ihren Muschellõffeln kràftig in den Brei. Wer die-e- patri- f'-fc<br />

archalische Bild mit der Szene der brasilischen Fleischverteilung<br />

(Seite 456) verglich, mu-ste von heiligem Zorn gegen die schãndliche<br />

Wirtschaft erfüllt werden.<br />

Der Idiot Dyapokuri briet das bei der »Futterung der Tiere*<br />

erbeutete Rindfleisch. Er holte sich das Feuer in einer Hütte.<br />

Feuer brauchtc nicht mehr durch Reiben entzündet zu werden,<br />

denn die Verwaltung lieferte schwedische Streichhõlzer. Die ursprüngliche<br />

Methode der Bororó war dieselbe wie am Kulisehu.<br />

Ais bestes Holz galt Canella brava, Pxeudocaryophyllux sericeus.<br />

Auch von Steinbeilen und schneidenden Fischzáhnen war<br />

natürlich nichts mehr zu bemerken; Aexte und Me-ser waren im<br />

lleberfluss vorhanden. Allein es gab doch noch Mancherlei aus<br />

der alten Zeit zu beobachten. So schnitten die Bororó beim<br />

Fsscn die Fleischstücke mit Bambusspahnen vor dem Munde ab,<br />

sie gebrauchten ais Schabmeissel den an ein Stõckchen befestigten,<br />

bis 8 cm langen Kapivarazahn, vgl. Abb. 26 vom Schingú und<br />

hierher gehõrig Abb. 139, sie schliffen diesen Zahn mit dem Zahn<br />

des Paka (Coelogenys paca), eme- kleinen Nagetiers, sie hobelten,<br />

glàtteten, bohrten noch auf gut indianische Art.<br />

Ihr Hobel war eine Bulimusschale, ruo, 10 cm lang, vgl.<br />

Abb. 140 (und Abb. 27 vom Schingú), in die mit einer Oaussunuss<br />

scharfrandige Lõcher geschlagen waren. Sie glàtteten ferner Holz<br />

z. B. der Schwirrhõlzer, die fiir die Totenfeier gemacht wurden,<br />

indem sie cs eine Viertelstunde mit einem nassen, glátten Stein<br />

strichen. Oder sie nahmen die rauhen Blatter des Lischaund<br />

des Imbaubabaums. Sie sassen mit untergeschlagenen<br />

und gekreuzten Beinen und schnitten und hobelten die Gegenstánde<br />

auf ihrem Fuss ais Unterlage. An den auf dem<br />

Boden aufliegenden ãusseren Knõchel fühlte ich vielfach<br />

kallõse \'erdickungen und auch knorpelharte verschiebliche<br />

Stücke. Affenknochen zu Kettenschmuck zerschnitten sie auf<br />

dem Fuss, sodass ich jeden Augenblick für ihre eigenen<br />

Knochen fürchtete.<br />

Bohren geschah stets mit Quirlbewegungen. Ein Nagel<br />

war an einem Stõckchen von 1 Abb. 140. Hobel-<br />

/s m Lànge befestigt und dieses<br />

wurde zwischen den beiden schnell auf- und niedergleitenden<br />

m use hei. Bororó.<br />

(*<strong>•</strong>',. nat Gr.)<br />

Hánden gequirlt. So durchbohrten sie die Muschelplàttchen für ihre Lippenketten,<br />

die sie so herstellten, dass sie eine Muschel zerhackten und die Kanten

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