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• M B - Brasiliana USP

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2S4 —<br />

umwundenen Stábchen aufsitzen, Võgel, die ich damals für Schwalben hielt, mittlerweile<br />

aber ais Sanyassú (Tanagra Sayaca Neuw.) bestimmen konnte. Achnliche Võgel<br />

sind auch die in Xr. 74 abgebildeten, von denen der grõssere einen Falken, der<br />

kleine den hurtigen Strandvogel Massarico (Calidris arenaria) darstellt; sie waren<br />

zahlreich im dritten Bakairídorf am Kulisehu vorhanden. Der Hals ist scharf<br />

vom Kõrper abgesetzt, einige Linien veranschaulichen<br />

die Zeichnung des Gefieders und ein rechts<br />

und links durch den Leib gesteckter und unten<br />

wieder mit seinen Enden zttsammengefasster langer<br />

Halm stellt die Beine dar.<br />

Abb. 74. Ilolzfiguren: Falk<br />

und Massarico. Bakairí.<br />

(V, nat. Gr.)<br />

Abb. 75. Holzfisch der Batovy-<br />

Bakairí. (77 nat. Gr.)<br />

Am Batovy haben wir (Abb. 75) aus harter<br />

Rinde plump geschnitzte, zum Aufhángen durchbohrte<br />

Fische gefunden, 30—40 cm lang, platt<br />

und breit mit Flossen oder bandartig ohne Flossen<br />

und den Kiemendeckel durch einen Bogen markiert,<br />

wie an den Rautenzeichnungen der Fische eine Ecke<br />

ausgefüllt ist, um den Kopf darzustellen. Aehnliche<br />

Fische fanden wir 1887 bei den Nahuquá. Hier<br />

sind es aber Schwirrhõlzer, die ich in dem<br />

Kapitel »Maskenornamentik und Tanzschmuck, III.«<br />

unter den Musikinstrumenten besprechen werde.<br />

Die Mandioka Grabhõlzer zeigten<br />

bei den Mehinakú eine geschnitzte Verzierting<br />

von grossem Interesse. Das gewõhnliche<br />

Grabholz ist ein 60—65 cm langer, glatter<br />

und spitzer Stock aus hartem Holz genau<br />

von derselben Form wie das mit dem Mereschumuster<br />

verzierte und mehrfach úmflochtene<br />

Schmuckholz der Abbildung 76.<br />

Diese spitzen Hõlzer ersetzten den Spaten. Nun fãllt es sinnigen Gemütern<br />

bei, an dem stumpfen Oberende des Stockes eine Grabwespe, ein Tierchen,<br />

Abb. 76. Mandiokagraber ais RUckenholz. Bakairí. ('/8 nat. Gr.)<br />

das auch den Sand aufwirft, mit Kopf und einem Teil des Leibes zu<br />

schnitzen. Vgl. Abb. 77. Das erste Bild der Serie zeigt uns dieses Motiv im<br />

ersten Stadium, wir sehen den eingeschnürten Leib scharf abgesetzt und daran<br />

den Kopf mit jederseits einem Auge aus Wachs (vgl. auch Abb. 78). In den drei<br />

folgenden Bildern ist die Figur stilisiert, das letzte, eine einfache Spitze, scheint<br />

mit dieser Entwicklung nicht zusammenzuhángen, doch fãllt es auf, wie das

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