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• M B - Brasiliana USP

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— 207 —<br />

gebracht. Saugctierknochen fanden mancherlci Yerwcndung, mit dem Obcrschcnkelknochen<br />

des Rchs strich man die mit dem Wundkratzer behandelte I laut,<br />

den Splitter von einem Jaguarknochen sahen wir zugespitzt, um Ohrlõcher zu<br />

bohren, mit einem Knochen wurde auf die Pfeilspitzen das Wachs aufgetragen,<br />

das die Uiu-chniirung verschmierte. Die Vorderklauen des Ric-engürteltiers<br />

Daxypus giga>i dienten dem Menschen, wie dem Tier -elb-t, zum Grabcn und<br />

Aufwühlen des Bodens und waren die ICrdhacke unserer Indianer. Die Spindel-<br />

-cheibon stammten vielfach aus dem Bauchstuck des Schildkrõtenpanzers, der mit<br />

einem Stein zerschlagen wurde. Jaguarklauen wurden ais Halsketten getragen,<br />

Fischwirbel an der Gürtelschnur; ein quer durch die Nascnscheidewand ge-teckter<br />

Knochen schmückte die alten Bakairí.<br />

Muscheln. Flãche Flussmuscheln wurden zum Schneidcn, weniger wo es<br />

auf ein Durchschneiden ais ein Lángsschneiden ankam, zum Schaben, Hobeln,<br />

Glátten in ausgedehntem Masse gebraucht. Die von den Kamayurá mitgebrachten<br />

*,<br />

Abb. 27. Messermuschel und llobelmuschel<br />

Arbeitsmuscheln hat Herr Prot. von Martens bestimmt: tyutsi, Anodonta war<br />

die Muschel zum Abschaben der Mandiokawurzel, nmanióka pináp-; die Frauen<br />

sassen auf ein paar aneinandergereihten Bambusstücken und schabten, schruppten,<br />

kratzten, bis ihre Beine in den Schnitzelhaufen verschwanden. Diese Muschel<br />

diente auch ais Hobel, um den Griff des Steinbeils oder das Ruder durch feineres<br />

Schaben zu glátten, aber nicht etwa mit dem Rande, sondem mit einem in der<br />

Mitte angebrachten Loch. Die Leute bissen mit ihren Záhnen die ausserste<br />

Schale ab und stiessen mit der spitzigen Akurínuss das Hobelloch hinein. Eine<br />

andere Anodonta-Art, ita-i. »kleine Muscheb, gebrauchte man ebenfalls zum Feinschaben<br />

des Holz.es. Auch verwandte man diese wie die anderen Arten zum<br />

Aufbewahren der Farbe, mit der man sich rot oder schwarz bemalte; sie waren<br />

gewohnlich an der Hãngematte aufgehángt. Eine zweite grosse Schabmuschel<br />

für Wurzeln war itá. «Muschel , eine Yarietát der von Castelnau aus dem<br />

Araguay mitgebrachten Leila pulvinata Hupé. Mit der gro—teu Art itá kuraá,

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