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radu m|rculescu - Memoria.ro

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Radu M!rculescu: Leid und Erleuchtung in der sowjetischen Gefangenschaft 185<br />

„Der Lehrerposten.“<br />

„Aach, der, hab darauf verzichtet… Hab bei einem anderen Inspektorat<br />

eine neue Stelle beantragt.“<br />

„Und das Bündel?“, hakte der junge Mann nach.<br />

„Welches Bündel denn?“<br />

„Na das mit deiner Habe, das du beim Gagausen gelassen hast.“<br />

„Aach, wer hat noch daran gedacht? He, was löcherst du mich denn so mit<br />

Fragen? Oder glaubst du etwa nicht, dass das, was ich euch erzählt habe, wahr<br />

ist?... Was, willst wohl, dass ich drauf schwöre?... Soll ich mich verfluchen, dass<br />

ihr mir glaubt? Bitte schön, ich verfluche mich, möge ich den… Codler nie mehr<br />

zu Gesicht bekommen, wenn ich euch angelogen hab. Glaubt ihr mir nun?“<br />

„Jaaa doch, Onkel Marcu, wir glauben dir und bedanken uns für die<br />

Geschichte.“ Und so, mit all den Gesprächen, mit Schmauchen und Geschichten,<br />

glaubhaften und weniger glaubhaften, drifteten wir dahin in dieser „Arche“ der<br />

T<strong>ro</strong>ckenkammer durch den zweiten Winter unserer Gefangenschaft, jenen von<br />

1943-1944.<br />

Wie auch ein anderer Altgefangener sagte: „Die ersten fünf Jahre sind<br />

schwer, der Rest ist Gewohnheitssache.“

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