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Radu M!rculescu: Leid und Erleuchtung in der sowjetischen Gefangenschaft 394
Hals loszuwerden. „Dann“, fuhr er mit gleicher Stimme fort, „kamen tags darauf
ein paar Bonzen… Sahen sich die Toten an… und meinten, wir sollten sie zurück
in die Hütte legen und viel, viel Erde über sie schaufeln 167 , damit uns im Frühjahr
keine Seuche befalle.
Und so haben wir sie begraben, mit viel Erde drüber, dass dieses Hügelchen
entstand, das Sie nun hier sehen und welches seit etwa zwei Jahren, seit es
Repatriierungen gibt, mit diesen Blumen bepflanzt wurde, die Ihnen so sehr
gefallen. Keine Frage, sie sind schön, aber ihren Saft und ihren Duft, die saugen
sie von dort unten, von unseren Toten.
Sehen Sie, wenn ich ein bisschen Zeit übrig habe, wie heute, denn es ist
Sonntag, da komm ich hierher, zu meinem kleinen Bruder, zu meinen
Kameraden, viele aus demselben Dorf wie ich, und unterhalte mich mit ihnen.
Nun aber, da man hört, dass auch wir Rumänen heimkehren, was geschieht nun
mit ihnen? Wem lasse ich hier meinen Vasilic\?“ Ich drückte dem weißhaarigen
Soldaten schweigend die Hand und setzte meinen Weg entlang des kleinen
Baches fort. Und wieder durchfuhr mich der Schauer jenes sybillinischen Verses
aus Tumurugs und Ciopoteas (beide am Kanal umgekommen) aufwühlender
Ballade: „Kreuzlose Gräber rufen uns nach.“
167 Es ist typisch für die Kommunisten, die Spuren ihrer Kriegsverbrechen zu tilgen, indem sie drüber
prestigeträchtige Gebäude errichten. Das schreckliche Gefängnis Uranus wurde abgerissen, um (gleich
vielen anderen Gebäuden, Anm. Üb.) für (Ceau#escus, Anm. Üb.) Casa Poporului (Haus des Volkes) Platz
zu machen, und das Militärtribunal in der Negru-Vod!-Straße, wo zu Tode und zu tausenden Jahren Haft
verurteilt worden war, geriet ins Baugebiet Unirea… (Bukarester Großplatz und Gebäudeanlage mit
Kaufhaus ua., Anm. Üb.).