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radu m|rculescu - Memoria.ro

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Radu M!rculescu: Leid und Erleuchtung in der sowjetischen Gefangenschaft 447<br />

„Unser Fleisch! Der junge Herr Offizier ist von unserem Fleisch und Blut.<br />

Gebt ihn uns, und wir bringen ihn heim, wenn ihr meint, die lassen euch doch<br />

nicht frei. Wir geben ihm von unseren Kleidern… und kein Schwein wird wissen,<br />

dass er ein Rumäne und Offizier ist.“ Tatsächlich war Soso so dunkelhäutig, dass<br />

in Oranki mal ein Italiener, nachdem er ihn aufmerksam angeschaut hatte, mich<br />

fragte, ob Rumänien keine Kolonien in Afrika habe.<br />

Das Angebot des Bulibaschas war nicht nur g<strong>ro</strong>ßzügig, sondern auch<br />

leicht umzusetzen, befand sich doch zwischen unseren Zuggarnituren sonst kein<br />

Mensch. Und da die Türen einander gegenüber standen, hätte man mit einem<br />

Sprung über den Bahnsteig und über zwei weitere Jahre Gefangenschaft setzen<br />

können. Aber Soso tat ihn nicht. Er lehnte das Angebot höflich ab und bedachte<br />

die G<strong>ro</strong>ßzügigkeit mit wertschätzenden Worten. Dann tauchten auch die<br />

Tschassowojs der beiden Garnituren auf, und die beiden Züge setzten sich in<br />

Bewegung – ein jeder in eine andere Richtung.

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