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radu m|rculescu - Memoria.ro

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Radu M!rculescu: Leid und Erleuchtung in der sowjetischen Gefangenschaft 417<br />

Die Japaner gingen allerdings nicht in allen Lagern in dieser Weise vor.<br />

Wie mir später einige rumänische Kameraden berichteten, die aus einem<br />

Lager mit vielen japanischen Offizieren kamen (dessen Namen ist mir entfallen),<br />

so legten diese eine diametral entgegen gesetzte Haltung an den Tag. In erster<br />

Linie verweigerten sie kategorisch jeglichen Arbeitseinsatz. Wurden sie t<strong>ro</strong>tzdem<br />

zur Arbeit gebracht, streckten sie sich wie auf einen Befehl auf dem Boden aus,<br />

und keinerlei mit Flüchen, Gewehrkolbenschlägen oder auf sie gehetzten<br />

Schäferhunden gespickte Aufforderung der Bewachungsgarde bewegte auch nur<br />

einen von ihnen dazu, aufzustehen. Auf die D<strong>ro</strong>hungen und Schläge der<br />

Tschassowojs antworteten sie mit im Chor skandierten Invektiven. Genau wie<br />

unsere Jungs in Oranki, als man versuchte, Clonaru umzubringen. Desgleichen<br />

konnte gar nicht erst die Rede sein von irgendeiner p<strong>ro</strong>sowjetischen politischen<br />

Aktivität. Die diesbezüglichen Versuche des Kommissariats wurden verhöhnt und<br />

mit Verachtung abgelehnt. Kurz, in jenem Lager verhielten sie sich wie echte<br />

Samurais. Nicht wie Mimen, wie in Morschansk. Dieser radikale<br />

Verhaltensunterschied ist nicht anders zu erklären als durch die unterschiedliche<br />

Sichtweise des ranghöchsten Japaners in jenem Lager, was die Strategie<br />

gegenüber den Behörden betrifft. Sein Befehl muss wohl gelautet haben:<br />

„Widerstand ohne Komp<strong>ro</strong>misse!“ Und wurde mit der gleichen Disziplin befolgt<br />

wie auch der gegenteilige Befehl in Morschansk. Und t<strong>ro</strong>tzdem wurden auch<br />

diese Japaner, gemäß dem Bericht unserer Jungs, repatriiert.

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