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Radu M!rculescu: Leid und Erleuchtung in der sowjetischen Gefangenschaft 391
sowie ich die Quarantäne hinter mir hatte. Nun hatte ich eine Beschäftigung, ich
musste ja meinen Kurs vorbereiten. Die erste Sorge war, mich nicht zu
blamieren. Das Material? Alles, was die verheerende amnestische Wirkung des
Hungers von meinen in vier Jahren Fakultät akkumulierten
Philosophiekenntnissen übrig gelassen hatte.
Mein Gedächtnis tat sich schwer, mir die einst registrierten Daten wieder
zu geben. Aber nach einigen mit Nachdruck von Zeit zu Zeit wiederholten
Befehlen, begannen – zu meiner Freude – auf dem Bildschirm meines Geistes
auch die Antworten aufzuscheinen; konfus am Anfang, dann aber zunehmend
klarer. Die Herausforderung des Japaners war begrüßenswert, ich eroberte mein
Gedächtnis zurück, sogar in seinen heikelsten Zonen – der Welt der Ideen, und
die Zeit begrub mich nicht mehr unter ihrer trägen Morastwelle.