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radu m|rculescu - Memoria.ro

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Radu M!rculescu: Leid und Erleuchtung in der sowjetischen Gefangenschaft 464<br />

auszuleihen, um es zu kopieren. Was ich gerne akzeptierte, war dies doch dazu<br />

recht schmeichelhaft. Alles schön und gut bis 1957, als nach der ungarischen<br />

Revolution ein Orkan der bolschewistischen Repression ausbrach, der tausende<br />

von Heimen mit seiner riesigen Welle von Durchsuchungen, Verhaftungen,<br />

Einkerkerungen verwüstete, und die Grausamkeit und Perversität dieser<br />

Aktionen verliehen dem rumänischen Gulag seine spezifische Note. Anlässlich<br />

einer solchen Hausdurchsuchung bei einem ehemaligen Kriegsgefangenen, der<br />

verhaftet worden war, fand man auch mein Poem. (Ich erfuhr sofort von dieser<br />

unglücklichen Episode und rechnete bereits damit, dass die Securitate eines<br />

Nachts auch an meine Tür klopfen würde. Was aber erst nach zwei Jahren<br />

Wartezeit geschah – und was für eine Wartezeit!, als ich dann – quasi zu meiner<br />

Erleichterung – verhaftet wurde.)<br />

So also gelangte Der Jüngling und die Zeit in die Untersuchungsräume,<br />

vor die Staatsanwaltschaft und vors Militärtribunal und zogen ihren Autor mit ins<br />

Geschehen.<br />

Ja, das war es, was mir Durrieux mit einem Wort, mit einem einzigen<br />

faszinierenden Wort voll orientalischem Zauber, mit Ferganà, angetan hatte, das<br />

er ins Wasser meiner Seele geworfen hatte.

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