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so manchem Handelsplatz gewesen und bin es auch schon<br />

gewöhnt, dass man uns Schotten überall beim Handel mancherlei<br />

Hindernisse in den Weg legt, doch so arg wie in Königsberg ist’s<br />

doch nirgends. Ich wollte die kleine Lieferung, es war ja kaum der<br />

Rede wert, einem Schiffer Janzon, der in dieser Woche nach<br />

Danzig fährt, übergeben. Da kommt aber eine große Perücke und<br />

meint, ich dürfe nichts verladen. Das käme allein den zünftigen<br />

Großbürgern zu. Was soll ich Euch, lieber Vater, alle die vielen<br />

Scherereien erzählen. Das Ende vom Lied war, dass Smit sich in’s<br />

Mittel legte, mir das Prahlsacht nominell<br />

abkaufte und unter<br />

seinem Namen verlud. Wenn ich meinen eingegangenen<br />

Verpflichtungen nachkommen soll, so muss ich immer durch ihn<br />

nach Danzig senden“.<br />

„Diese kleine Kalamität<br />

es die<br />

, doch nur auf<br />

e einmal mein Sohn, wie bist du<br />

ten Abend<br />

mit der Inventur und Rechnungen zu tun hattest“.<br />

„Im vorigen Jahr“, erzählte Thomas, „wurde ich sehr dringend<br />

vom Vetter Andreas Anderson, dem Riesenburger Stadtrichter, zu<br />

123 kannst du schon überwinden“, sagte<br />

der Vater, „doch hat der John Krahl nicht erzählt, wie<br />

Königsberger Kaufmannszunft mit ihm gemacht hat?“ fragte der<br />

Vater.<br />

„Er setzte wahrscheinlich voraus, dass ich’s wusste“, sagte<br />

Thomas. „Darum hat er es mir nicht mitgeteilt“.<br />

„Der Schotte John Krahl“, erzählte der Vater, „hat, wie du weißt,<br />

seit Jahren ein Detail-Geschäft auf der Burgfreiheit<br />

eine Konzession des Durchlauchten Kurfürsten. Als Schotte wurde<br />

ihm das Bürgerrecht in den drei Städten Königsberg verweigert.<br />

Da erteilte der Durchlauchte Kurfürst Anno 1682 dem Sohn des<br />

Krahl, der dam<strong>als</strong> 16 Jahre alt war, veniam ätatis 124 . Dieser war in<br />

Königsberg geboren, und man konnte ihm zwar das Große<br />

Bürgerrecht nicht versagen, dagegen nahmen ihn die<br />

Kaufmannszünfte nicht auf, und so war der Sohn ebenso wenig<br />

wie sein Vater zur Ausübung des Handels berechtigt. Die Waren<br />

des Krahl wurden daher beschlagnahmt, und es half meinem alten<br />

Freund nichts, dass er sich die Volljährigkeitserklärung für seinen<br />

Sohn verschafft hatte. Doch, sag<br />

darauf gekommen, dass du so eifrig hinter unserem Prahlsacht,<br />

dem sonst kein Mensch nachfragte, her bist? Bei deiner kurzen<br />

Anwesenheit bin ich nicht einmal dazu gekommen, dich danach zu<br />

fragen, da du immer vom frühen Morgen bis zum spä<br />

123 Übel<br />

124 Venia aetatis (lat.), Erklärung der Volljährigkeit durch den Landesherrn.<br />

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