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Erben der ewigen Seligkeit annehmen wollen. Auch hat er die<br />

nicht leiden mögen, die Gelindigkeit gebraucht und von Frieden<br />

und Einigkeit der Lutherischen und Kalvinischen Religion<br />

geschrieben und geredet, und welche von ihm den Namen<br />

ch gar nicht zu verdenken,<br />

ber wir müssen ja leider gegen die<br />

Kalvinisten wie die stummen Hunde sein, wie es in dem Rescript 537<br />

von 1666 angeordnet ist. Das macht aber, dass wir keine<br />

preußischen Bischöfe 538 Syncretisten<br />

mehr haben. Wären die noch da, so würde<br />

es auch um das geistliche Amt besser bestellt sein, aber da ist<br />

536 bekommen haben“.<br />

„Ich habe“, sagte Nebe, „von Calovius Schriften, soviel ich mich<br />

besinne, nichts Bedeutendes gelesen, da sein Name zu meiner<br />

Studienzeit eben nicht auf der Universtität zu Königsberg in gutem<br />

Geruche war“.<br />

„Die Kalvinisten haben den Calovium gar gräulich geschimpft“,<br />

sagte Schwindovius, „da ist’s ihm do<br />

wenn er sie auch nicht fein behandelt hat. Des Calovius Bücher<br />

nannten die Kalvinisten Schmäh-Karten und Läster-Schriften. In<br />

diesen hätte er nach seinen alten Tücken durch unzeitigen Eifer<br />

übernommen und im Grimm erhitzet zugefahren und dem Fass<br />

den Boden ausgestoßen. Daraus wäre nichts <strong>als</strong> Teufels-Dreck<br />

geronnen, welchen man zurück in den Schlammkasten treiben<br />

müsse, weil Calovius damit einen so gar abscheulichen Gestank<br />

erregt, der Ober- und Niedersachsen, auch Papisten und<br />

Kalvinisten durchdringen“.<br />

„Ist denn Calovius schon lange tot?“ fragte Nebe.<br />

„Der brave Streiter“, sagte Schwindovius, ist vor 2 Jahren Anno<br />

1686 den 20. Februar, nachdem er seine ganze Lebenszeit in<br />

lauter Kampf und Mühe zugebracht, im 74. Jahre seines Alters, zur<br />

seligen Ruhe eingegangen. Das Herzleid, das ihm die Kalvinisten<br />

angetan, hatte ihm das Herz gebrochen. Es hätte sich die<br />

preußische Priesterschaft entschieden ihres Landsmanns<br />

annehmen müssen, a<br />

auch Gott zu klagen. Hier in unserem Winkel, da fehlt gewiss<br />

bessere Zucht unter den Priestern. Einer ist auf der Jagd, der<br />

536<br />

S. FN 549.<br />

537<br />

Auf welches Reskript sich Schwindovius hier<br />

beruft,ist nicht klar ersichtlich. Es hat<br />

mehrere Verlautbarungen des Großen Kurfürsten gegeben, die einen toleranten Umgang mit<br />

Reformierten<br />

und Katholiken anmahnten.<br />

538<br />

Die Bischofsverfassung wurde 1587 aufgegeben. Herzog Georg Friedrich ließ diese durch<br />

zwei landesherrliche Konsistorien in Königsberg (für das ehem. Bistum Samland) und in<br />

Saalfeld ( für das ehem.<br />

Bistum Pomesanien) ersetzen – trotz noch lange anhaltender<br />

Einsprüche der<br />

Stände gegen diese Neuregelung.<br />

339

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