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Während dieses Gesprächs waren sie, indem der Alte
eingehender von seinem Fischfang, gesegneten Zügen usw.
berichtete, an das Ende der Wuhnen gekommen. Thomas kehrte
sich um:
„Was ist das für ein Türmchen, das dort jenseits der Bucht über
die Weiden herüberragt?“, fragte er den Alten.
„Das ist der Turm der Kirche von Eckersberg 342 “, war die
Antwort.
„Vom Kirchdorf Eckersberg?“ fragte Thomas verwundert. „Das
kann kaum möglich sein. Eckersberg liegt ja am Spirdingsee und
im Dorf, namens Wissowatten 343 , durch das wir zuletzt kamen. Wo
ich nach dem Weg nach Neuhoff fragte, sagte man uns, wir sollten
nur immer dem Weg folgen, dann würden wir in einigen Stunden
in Neuhoff sein“.
„Ganz recht“, sagte der Alte, „aber gleich hinter dem Dorf
Wissowatten führt der befahrene Weg nach Arys geradeaus,
während der wenig benutzte nach Neuhoff links abbiegt. Ihr seid
bis eine Meile von hier auf der Straße nach Arys gefahren und
dann der Spur unserer Holzschlitten gefolgt, die Euch an diese
Bucht des Spirdingsees
führte“.
Thomas fand den Diakon Nebe schon beim Frühstück.
„Weißt du, Schwager, wohin wir geraten sind?“ fragte er. „An
den Spirdingsee. Eckersberg ist kaum ½ Meile von hier entfernt“.
„So, so“, sagte der Diakon kauend, „also Eckersberg, wo Anno
344
1361 Kynstut gefangen genommen wurde. Das habe ich mir
längst einmal ansehen wollen, auch kenne ich den Pfarrer
Cibrovius. Ich wohnte als Student mit seinem jüngeren Bruder
zusammen, bei dem ich ihn niemals gesehen habe. Wir müssen
hinfahren“.
„Aber unsere Fahrt nach Lyck?“ warf Thomas ein.
„Festina lente“, sagte lächelnd Nebe, „Eile mit Weile. Wären wir
gestern hübsch in Lötzen geblieben, so führen wir heute nicht
342
Nach Goldbeck 1785: Ecker(t)sberg = Kgl.Kirchdorf, 16 Feuerstellen Landrätlicher Kreis
Sehesten; Justizkreis Lyck; Amtsbezirk Johan(ni)sburg;
343
Ort im Kirchspiel Milken, 7 km S von Milken, ungefähr halbwegs an der Straße zwischen
Lötzen und Arys an der Nordspitze des Ublick-Sees.
344
Eckersberg wurde 1361 von Fürst Kynstut mit seinen Litauern belagert, erobert und
zerstört. In den anschließenden Verfolgungskämpfen gelang es dem Ritter von Kranichsfeld,
Kynstut gefangen zu nehmen. Der Litauerfürst wurde in die Marienburg gebracht, konnte von
dort jedoch schon bald mit Hilfe des Bruders Alf wieder fliehen. Mit ungebrochener Kraft
nahm Kynstut den Kampf gegen den Orden erneut auf, wurde jedoch 1370 bei Rudau im
Samland vernichtend geschlagen (s. auch FN 315).
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