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„Mag gewesen sein, was da will“, sagte Thomas stehen bleibend,<br />

„jedenfalls muss ich mit dem alten Schwindovius selbst reden. Es<br />

kann nur ein Irrtum vorliegen. Ich gehe sogleich zu ihm, und Du<br />

wirst mit dem Verklagen beim Erzpriester so lange warten, bis ich<br />

zurück bin“.<br />

Dabei drehte Thomas sich um und eilte, so schnell es auf dem<br />

Eis möglich war, der Stadt zu, es dem Schwager überlassend, ihm<br />

zu folgen. Im Eifer des Gesprächs waren die beiden Schwäger eine<br />

weite Strecke auf den See hinaus gekommen, und Thomas<br />

brauchte trotz seiner Eile eine geraume Zeit, bis er die Stadt<br />

erreichte. Er musste noch einen Umweg machen, um zu einem der<br />

Gässchen, die zum See aus der Stadt führten, zu gelangen. So<br />

schnell er konnte, kletterte er den Abhang hinauf und kam endlich<br />

in die Hauptstraße. Rasch durchschritt er diese und erreichte das<br />

Haus des Diakonus Schwindovius, <strong>als</strong> eine Magd eben im Begriffe<br />

war, die Flügel des Hoftores, das sich zwischen Haus und Stall<br />

befand, zu schließen.<br />

„Wo finde ich den Herrn Diakonus?“ fragte Thomas atemlos.<br />

„Herr“, sagte das Mädchen in polnischer Sprache mit einem<br />

Knicks, „der Herr Diakonus ist mit der Jungfer Esther vor kaum<br />

einem Viertelstündchen auf dem Schlitten weggefahren“.<br />

„Weißt Du nicht, mein Kind“, fragte Thomas, „wohin sie<br />

gefahren sind?“<br />

„Nein, das weiß ich nicht“, erwiderte die Magd. „Der Herr Diakon<br />

befahl vor einer halben Stunde, der Joseph soll gleich<br />

geschwinde<br />

anspannen und ich sollte ihm helfen, damit es schneller geht. Wir<br />

sputeten uns auch.<br />

Da kam der Herr Diakonus und die Jungfer<br />

Esther mit verweinten Augen. Ich setzte einen Stuhl an den<br />

Schlitten, dass sie<br />

einsteigen konnten. Da sah der Herr Diakon,<br />

dass der Joseph die neue Weihnachtsmütze und den neuen Guchl<br />

hatte. Bring mir das aus den Augen, sagte er. Nimm Deine alte<br />

Pudelmütze. Dem Joseph gefiel dass nicht. Er reichte mir die<br />

schönen Sachen, die ich auf die<br />

Schwelle legte. Dann gab mir die<br />

Jungfer Esther zwei Bücher zu halten, bis sie eingestiegen war.<br />

Eins war ein dickes,<br />

und eins ein dünnes. Schön eingebunden in<br />

rot mit weißem Rücken und weißen Ecken und einem roten<br />

blanken Schnitt. Ich reichte die Bücher der Jungfer Esther in den<br />

Schlitten. Die nahm sie seufzend, sagte aber kein Wort“.<br />

„Nach welcher Gegend sind sie denn gefahren?“ fragte Thomas.<br />

„Auf den See“, antwortete die Magd. „Wo sie aber von da weiter<br />

gefahren sind, ob nach Ostrokoln oder anders wohin, weiß ich<br />

nicht“.<br />

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