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Ich werde in meinem Leben kein solcher Kauf- und Handelsmann<br />

werden wie du. Ach, wenn ich doch zu meinen lieben Klassikern<br />

zurückkehren könnte“.<br />

„Lieber Wilhelm“, sagte Thomas zu dem aufgeregten Bruder.<br />

„Vorläufig bleibe nur bei der Handlung und lege dein Latein einige<br />

Zeit fort. Ich will mit dem Bruder Georg in Rosengarten, mit dem<br />

Schwager Nebe und mit dem Rektor Tranz deinetwegen reden.<br />

Dann mag der Rektor<br />

dich prüfen, ob du in einigen Jahren zur<br />

Universität kommen kannst. Wenn sein Gutachten für dich günstig<br />

ausfällt, so denke ich, wird der Vater vielleicht zu bewegen sein,<br />

dir die Erlaubnis zum Studium<br />

zu geben, wenn ich auch noch nicht<br />

recht weiß, wo die Kosten herkommen sollen. Doch nun schlafe<br />

ein, mein lieber Bruder, morgen ist Wochenmarkt. Da müssen wir<br />

früh heraus“.<br />

Im Traum sah Thomas wüste<br />

Gestalten, die in’s Haus<br />

eindrangen. Bald wurden sie groß, bald klein. Sie kamen an<br />

Thomas’ Bette und schwangen Feuerbrände in den Händen. Er<br />

wollte aufspringen und schreien, doch war es ihm<br />

nicht möglich.<br />

Da öffnete sich die Wand und herein schwebte Elisabeth, die aber<br />

wieder Esthers Züge trug. Bei ihrer Annäherung wichen die<br />

Schatten. Sie nickte Thomas lächelnd<br />

zu und verschwand.<br />

Thomas erwachte, setzte sich aufrecht und es dauerte einige<br />

Zeit bis er sich besann, wo er sich befand. Er machte Licht und<br />

sah zur Uhr:<br />

„Guten Morgen, lieber Bruder. Es ist wohl schon Zeit<br />

aufzustehen?“ fragte<br />

Wilhelm mit klarer Stimme.<br />

„Es ist gleich drei Uhr“, antwortete Thomas. „Wir wollen bald an<br />

die Arbeit gehen, wir haben noch vielerlei zu tun“.<br />

Beide Brüder kleideten sich schnell an.<br />

„Du hast im Schlaf gesprochen und gestöhnt, ich wollte dich<br />

eben wecken, <strong>als</strong> du ruhig weiterschliefst“, sagte Wilhelm.<br />

„Ich hatte einen sehr lebhaften Traum“, erklärte Thomas, „der<br />

sich auf das bezog, was ich mit dem Vater gestern Abend<br />

gesprochen, natürlich in wirrem Durcheinander eines Traums.<br />

Sonst pflege ich nicht so lebhaft zu träumen. Gestern Abend<br />

erzählte der Vater von dem schrecklichen Überfalle der Tataren<br />

vor 30 Jahren“.<br />

Thomas setzte das Licht in eine Laterne und ging über den<br />

schmalen langen Hof, auf dem ihm Cerber fröhlich<br />

entgegensprang, nach dem Stall, wo er an die Tür klopfte.<br />

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