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insonderheit Datum Neuhoff, 30. Dezember 1687. M. H. allezeit<br />

dienstwilligst verbundener“.<br />

„Nun unterzeichnet noch“, sagte Thomas. Jegodzienski schob<br />

sich das Licht zu recht, stukte einige Federn auf und<br />

unterzeichnete mit fester Hand seinen Namen.<br />

„So, Gott Lob, dass ich’s los bin. Nun bin ich wieder ein<br />

Mensch“, sagte er, wischte sich die Stirn und tat einen langen Zug<br />

aus dem Krug. Thomas hatte inzwischen das Schreiben<br />

durchgesehen, in Briefform zusammengefaltet und sagte:<br />

„Nun noch die Aufschrift, damit wir’s weglegen können“.<br />

Jegodzienski diktierte: „Dem Wohl Ehrenwerten Hoch Achtbaren<br />

und Hochberühmten Herrn Johann Büchnern, S. Kurfürstl. Durchl.<br />

Zu Brandenburg wohlverordneten Arysschen Herrn Hausvogten,<br />

meinem gesonders Großgünstigen Hochgeehrten Herrn Und hohen<br />

Gönnern zu E. Einhändigung werde dieses in Skomatzko“.<br />

„Was schreibt dein Schwager denn so überaus emsig?“ fragte<br />

der Pfarrer seinen Freund Nebe.<br />

„Ach, der macht dem braven Kirchenvorsteher seine Eingabe<br />

an’s Amt, da er’s sich selbst nicht zutraut, fehlerfrei zu schreiben“,<br />

erwiderte Nebe und erzählte dann vom Zusammentreffen mit<br />

Jegodzienski in Eckersberg.<br />

Die Magd hatte inzwischen den Tisch mit einem schlichten<br />

Tischtuch bedeckt, brachte eine Schüssel mit einer grau<br />

aussehenden rauchenden Suppe sowie ein großes schwarzes Brot.<br />

Dann entfernte sie sich wieder.<br />

Thomas hatte sich von Jasch, der auf der Ofenbank saß und<br />

verwundert die großartigen Vorbereitungen zur Abendmahlzeit<br />

angesehen hatte, die Wegekost-Lischke reichen lassen und packte<br />

nun aus der weiten Höhlung die ansehnlichen Vorräte an Esswaren<br />

auf den Tisch. Der Hausherr hielt das Tischgebet und nun machten<br />

sich die Männer herzhaft über dieselben her. Zum Dankgebet<br />

erhoben sich alle.<br />

„Komm Jasch“, sagte Thomas, „ich muss doch sehen, wie du die<br />

Pferde untergebracht hast“.<br />

„Ich begleite Euch“, sagte Jegodzienski.<br />

„Herr, es ist nicht sehr gut“, sagte Jasch, <strong>als</strong> sie draußen waren.<br />

„Der Herr Pfarrer hat nur einen kleinen Jungen bei den Pferden. An<br />

einer Stelle ist im Stall ein Balken gebrochen und der halbe<br />

Schuppen hängt hinein. Wir bekamen auch keine Laterne und so<br />

mussten wir uns mit Fühlen helfen. Hafer gab’s keinen, aber gutes<br />

Heu ist genug da“.<br />

„Ist der Stall auch fest?“ fragte Jegodzienski.<br />

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