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27. Lyck in Sicht: Thomas Andersons und Diakon Nebes<br />

Mutmaßungen über die alten Preußen<br />

„Es ist mir <strong>jetzt</strong> so recht aufgefallen“, sagte Thomas in<br />

deutscher Sprache zu seinem Schwager, „<strong>als</strong> Jasch mit uns<br />

sprach, welch ein kauderwelsches Polnisch bei <strong>Angerburg</strong> und<br />

Lötzen gesprochen wird. Ich wurde, <strong>als</strong> ich nach Elbing kam, in<br />

der ersten Zeit oft wegen meines aus <strong>Angerburg</strong> mitgebrachten<br />

Polnisch: Polnischverderber genannt und verhöhnt. Kannst du mir<br />

vielleicht sagen, wie es kommt, dass vorzugsweise in den beiden<br />

Ämtern <strong>Angerburg</strong> und Lötzen solch eine von allen anderen<br />

abweichende Mundart des Polnischen gesprochen wird?“<br />

„Hm“, erwiderte Nebe, „in Büchern hab’ ich darüber nichts<br />

gefunden, denn in des Magister Hartknochs 429 Alt- und Neuem<br />

Preußen, in seinen dem Duisburg 430 angehängten Dissertationen,<br />

in den Büchern von Waissel 431 , Schütz 432 , Henneberger 433 , die ich<br />

alle habe, steht nichts davon. Ich will dir aber meine Gedanken<br />

darüber sagen:<br />

Der Deutsche Orden eroberte im 13. Jahrhundert das Land sehr<br />

langsam, setzte sich an der Weichsel fest und schlug dann die<br />

429<br />

S. FN 324<br />

430<br />

S. FN 326<br />

431<br />

Der Komponist und Autor Matthäus Waissel (* um 1540, † 1607), der neben geistlichen<br />

und weltlichen Liedern auch Tänze sowie eine Gedichtssammlung hinterlassen hat, war auch<br />

Verfasser des Werkes "Chronica alter Preusscher, Eifflendischer und Curlendischer<br />

Historien“. Diese "Chronica" wurde 1599 bei Georg Osterberger in Königsberg gedruckt, der<br />

auch Hennebergs "Landtafel" verlegt hat. Waissels "Chronica" ist keine eigenständige<br />

Leistung, sondern eine geschickte Kompilation der jüngeren Hochmeister-Chronik, Grunau,<br />

Daubmann u.a. Bis etwa 1573 war Waissel Schulmeister<br />

in Schippenbeil, von 1574-1587<br />

Pfarrer<br />

in Langheim, Kr. Rastenburg. Wegen eines Streites mit seinem Patronatsherrn v.<br />

Truchsess musste er seine Pfarrstelle aufgeben. In seiner "Chronik" schreibt er allerdings, dass<br />

er die Pfarrstelle "<strong>als</strong> alter Mann...wegen Haupts Schwachheit" aufgegeben habe.<br />

432<br />

Kaspar Schütz (* um 1540 in Eisleben, † 16. September 1594 in Danzig) war ein<br />

Historiker. Als Professor der Poesie an der Universität Königsberg (1562 bis 1565)<br />

entwickelte er Interesse an der Geschichte von Preußen. Er wurde Stadtschreiber von Danzig<br />

und sammelte alte Schriften. Sein Hauptwerk wurde 1592 in Zerbst veröffentlicht: Die<br />

„Historia Rerum Prussicarum oder wahrhafte Beschreibung der Lande PReußen in 10<br />

Büchern vom Anfange bis auf das Jahr 1525“.<br />

433<br />

Kaspar Hennenberger (* 1529, † 1600) war Kartograf. Er studierte Theologie in<br />

Königsberg, Preußen. Er arbeitete <strong>als</strong> Priester in Domnau und Georgenau, dann in Mühlhausen<br />

und zuletzt in Königsberg. Im Jahre 1555 veröffentlichte er eine Landkarte von Livland und<br />

1576 eine Karte von Preußen.<br />

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