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„Seid so gut und gebt mir Eure Magd mit einer Laterne mit, der<br />

Herr Hofgerichtsrat sitzt drüben im Finstern. Sein Diener ist auch<br />

nicht zu finden“.<br />

„Ach, der ging noch vor Sonnenuntergang mit dem Jäger<br />

Blitzstein zur Stadt“, sagte die Frau Amtsschreiberin, während sie<br />

die Laterne vom Nagel nahm und anzündete und ihre Magd<br />

gerufen hatte.<br />

Dankend nahm Thomas die Laterne und eilte, gefolgt von der<br />

Magd, über den Schlosshof in die Gastkammer des Doktors, der<br />

steif aufgerichtet in seinem Lehnstuhl saß, zündete eine der auf<br />

dem Tisch stehenden<br />

Kerzen an und beleuchtete den Hinterkopf<br />

Preuckes. Zwischen dem kurz geschorenen Haare zeigte sich ein<br />

wenig Blut. Thomas tauchte ein Handtuch in das Waschbecken<br />

wand es aus und legte es auf die wunde Stelle.<br />

„Ihr habt Euch den Kopf ein wenig blutig geschlagen“, sagte er.<br />

„Hoffentlich hat es keine größere Auswirkung. Annorte“, wendete<br />

er sich in polnischer Sprache zu der<br />

Magd, „Du hast gesehen, wie<br />

ich dem Herrn das nasse Handtuch ausgewunden und aufgelegt<br />

habe. Wenn es trocken ist, so legst Du es ihm erneut auf. Wirst<br />

Du das so machen,<br />

wie Du es von mir gesehen hast?“<br />

Die Magd bejahte und machte sich an die aufgetragene Aufgabe.<br />

„Ist der Hinterkopf sehr verletzt?“ fragte Preucke ängstlich.<br />

„Seht selbst, Herr“, sagte Thomas, ihm das Handtuch vor Augen<br />

haltend, „es ist hier kaum noch ein kleiner rötlicher Fleck zu<br />

sehen. Doch gestattet, dass ich mich nach Eurem Diener, und den<br />

anderen Mannschaften, umsehe“. Damit nahm er die Laterne, um<br />

sich zu entfernen.<br />

„Was war denn eigentlich dort hinter dem Schloss?“ fragte<br />

Preucke.<br />

„Ich berichte Euch alles genau, wenn ich wiederkomme“, rief<br />

Thomas schon von der Tür und eilte mit der Laterne hinaus.<br />

Der Schlosshof lag still und finster, nur das Fenster der<br />

Kammer, aus der Thomas kam, und eins in der Wohnung des<br />

Amtsschreibers waren erleuchtet. Die Türen waren verschlossen,<br />

die des Pferdestalles offen, doch kein Mensch in ihm zu sehen.<br />

Thomas eilte aus dem Schloss nach der Freiheit, trat in’s Haus des<br />

Amtswachtmeisters Lemke, der zu Bett gehen wollte. Thomas bat<br />

ihn mit fliegenden Worten,<br />

sich schnell auf die Stadtwache zu<br />

begeben, von Amtswegen von dort einige Bürger zu requirieren<br />

und aufs Schloss zu schicken.<br />

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