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„Hier sieht man erst“, sagte Anderson, „wie groß der Turm ist.<br />

Von außen erscheint er wie ein Dachreiter“.<br />

„Der Turm hat unten sehr starke Mauern“, sagte Heling. „Die<br />

sind aber auch notwendig, da die Mauern des Turms fast 120<br />

Schuh hoch sind“.<br />

„Die Kirche macht im Innern einen sehr würdigen Eindruck“,<br />

sagte der Alte, sich umschauend.<br />

„Ja“, sagte Heling,<br />

„ich habe nirgends eine alte Kirche gefunden,<br />

welche so schöne Verhältnisse hat wie diese, obwohl ich doch, wie<br />

Ihr wisst, recht viele in verschiedenen<br />

Ländern gesehen habe.<br />

Entweder sind die Bauwerke zu kolossal oder zu gedrückt. Unsere<br />

Kirche ist gerade so groß, dass die<br />

Stimme des Geistlichen sie<br />

füllt. Trotzdem hat sie dabei die schönen Verhältnisse“.<br />

„Ist das Kirchengebäude denn schon so alt?“ fragte der alte<br />

Anderson.<br />

„Wann es genau gebaut ist, kann ich nicht sagen“, erwiderte<br />

Heling. „Nach der Bauart zu urteilen,<br />

ist die Kirche in der zweiten<br />

Hälfte des 14. Jahrhunderts fertig geworden. Dam<strong>als</strong> war hier in<br />

Schippenbeil der Sitz eines Archipresbyters<br />

tor Joh. Georg<br />

haben<br />

wir nur den Hochaltar, welcher erst vor 16 Jahren, Anno 1670,<br />

300 , welcher zur Hilfe<br />

noch 5 Vikare hatte und unter dem Bischof von Ermland stand.<br />

Der Archipresbyter hatte unter sich 20 auswärtige Kirchen. Barten,<br />

Gerdauen, Leunenburg mit der Umgegend gehörten zu seinem<br />

Sprengel, welcher sich von der Alle bis zum Pregel erstreckte“.<br />

„Außer dem Mauerwerk ist wohl aus katholischer Zeit hier nichts<br />

geblieben?“ fragte Anderson.<br />

Die beiden Männer waren langsam im Mittelgang fortgeschritten.<br />

„Hier in der Taufkammer findet Ihr, Herr, die einzige Reliquie 301 ,<br />

die, soviel ich weiß, aus jener Zeit noch vorhanden ist“ antwortete<br />

Heling, die Tür der Taufkammer öffnend. „Dieser alte Taufstein hat<br />

10 Schuh im Umfang. Vor 5 Jahren ist der Deckel von Holz dazu<br />

gemacht, und mein Vorfahr, der alte Kan<br />

Großmann, hat ihn, da er sich in seiner Muße mit Malen<br />

beschäftigte, mit einem Bildnis Anno 1682 geziert. Doch wir wollen<br />

in die Kirche gehen“.<br />

„Hier in den Nischen der Längswände der Kirche werden wohl<br />

zur katholischen Zeit Nebenaltäre gestanden haben. Jetzt<br />

fertig wurde“.<br />

300<br />

Katholischer Erzpriester, die Bezeichnung wurde jedoch auch in evangel. Zeit verwendet<br />

und dann durch „Superintendent“ abgelöst.<br />

301<br />

Überrest, kostbares Andenken.<br />

190

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