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schwang sich auf sein Pferd und sprengte davon. Mir war die<br />

Geschichte merkwürdig. Bis ich den steilen befrorenen Abhang<br />

hinunter, übers Eis und auf der anderen Seite wieder heraufkam,<br />

war Schieler mir aus dem Gesichte. Ich ritt nun so scharf ich<br />

konnte, und bald hörte ich, dass Sammeln geblasen wurde. Die<br />

zerstreuten Reiter kamen nun auf eine schlechte Straße, und das<br />

Regiment ritt in scharfem Trabe geschlossen weiter. Unterwegs<br />

meldete ich den Vorfall mit Schieler einem Offizier, doch hieß es,<br />

<strong>jetzt</strong> ist keine Zeit, Vorwärts. So ritten wir denn weiter vielleicht 2<br />

Stunden oder auch länger. Wer fragte dam<strong>als</strong> nach der Zeit? Da<br />

hörten wir scharfes Schießen. Links von der Straße ging’s über<br />

Sandhügel, dann wurde<br />

zum Angriff geblasen. Wir sprengten vor,<br />

doch waren wir noch nicht an den Feind herangekommen, <strong>als</strong> ich<br />

von hinten eine Kugel durch den<br />

linken Arm bekam. Sie ging<br />

meinem Braunen in den Kopf. Er überschlug sich, und ich blieb<br />

bewusstlos liegen.<br />

Wie lange ich so lag, weiß ich nicht. Ich kam zum Bewusstsein,<br />

<strong>als</strong> einige Leute um mich hantierten und meinen zerschossenen<br />

Arm hoben. Dann träumte ich, ich flöge schnell<br />

davon, bis mir<br />

wieder die Sinne vergingen. Als ich zum klaren Bewusstsein kam,<br />

lag ich in einer Kammer auf einem Bette, mein Kopf und mein Arm<br />

wurden verbunden. Der Schmerz muss mich wohl erweckt haben.<br />

Neben dem Balbierer<br />

. Noch ist das Wundfieber nicht da, wird aber recht bald<br />

Ich drang in ihn, mir doch zu sagen, wie ich gerettet sei. Da<br />

erzählte er mir, dass ich mich in Tilse befände, dass er der<br />

182 stand ein etwas korpulenter Mann in<br />

Hemdsärmeln.<br />

„Nun, wie steht’s, Nachbar?“ fragte dieser in etwas fremder<br />

Mundart den Balbierer.<br />

„Die Wunden am Kopf haben wenig zu bedeuten, aber der Arm<br />

ist entzwei. Der Mensch ist <strong>jetzt</strong> vom großen Blutverlust recht<br />

schwach<br />

kommen“, sagte der Balbierer.<br />

Ich fragte, wo ich mich befände und ob wir die Schweden<br />

geschlagen hätten.<br />

„Bleibt nur ganz ruhig“, sagte der Mann, „Ihr seid in guten<br />

Händen, und die Schweden werden wohl schon über die Grenze<br />

gejagt sein“.<br />

182 Barbier = Wundarzt<br />

108

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