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„Der Herr Offizier hat die Schwalbe gemalt und mir das Bild<br />

geschenkt“, antwortete Bernhard.<br />

„Was ist das aber für ein Stock, den die Schwalbe in ihren<br />

Füßchen hat?“ fragte Thomas.<br />

„Das ist ein Rohr“, antwortete der Knabe. „Der Vater war gleich<br />

nach Weihnachten nach Piezonken<br />

er auf<br />

n<br />

walben,<br />

Größe, unten an der Brust weiß und oben, wie<br />

te der Offizier,<br />

gerückten Stuhl setzte. „Manche Leute nennen es einen<br />

667 gefahren. Da traf er im Krug<br />

mit dem Hrn. Ratsverwandten Rohr zusammen, der den Dgall-<br />

See 668 befischen wollte und auf seine Leute wartete, die<br />

dem Steinortschen See 669 zurückgelassen hatte. Als die Schlitte<br />

ankamen, brachte der Ceuper 670 des Herrn Ratsverwandten ein<br />

Rohr von dem Wintergarn in die Stube, an welchem sich einige<br />

Schwalben mit den Füßen angeklammert hatten. Diese Sch<br />

da sie etwa über ½ Stunde in der warmen Stube gelegen, sind alle<br />

wieder aufgelebt und in der Stube herumgeflogen, was alle Leute<br />

mit Verwunderung angesehen. Mein Vater brachte eine von den<br />

Schwalben <strong>als</strong> Wahrzeichen mit nach Hause. Sie war von<br />

ziemlicher<br />

gewöhnlich, schwarz. Das Schwälbchen hat der Herr Offizier<br />

abgemalt und ihm das Rohr in die Füßchen gegeben. Später gab<br />

die Schwester Lenore uns Kindern ein Kästchen, und darin haben<br />

wir das Vögelchen in dem hohlen Lindenbaum im Garten unter<br />

Moos begraben, weil die Erde gefroren war“.<br />

„Ich sehe eben“, sagte Thomas, die Zeichnung in der Hand<br />

haltend, zu dem eintretenden Offizier, „dass Ihr, Herr, auch die<br />

Malkunst betreibt. Diesen Vogel habt Ihr vortrefflich gezeichnet<br />

und coloriert“.<br />

„Wir Ditzels haben alle so eine Liebhaberei“, sag<br />

indem er seinen Mantel ablegte und sich auf den von Bernhard an<br />

den Tisch<br />

Sparren. Mein verstorbener Vater drechselte, mein Oheim, der<br />

Pfarrer in Walterkehmen, dichtet und malt, mein Bruder in Wehlau<br />

dichtet, und ich treibe auch diese brotlosen Künste“.<br />

667<br />

[Grünau] Ort im Kirchspiel Lötzen am Weg Lötzen-Kruglanken, 3 km süd- westl. von<br />

Kruglanken.<br />

668 2<br />

See, fast 1 km Fläche, 8 km nördl. von Lötzen, 500 m vom Ostufer des Dargainen-Sees.<br />

Am Südost-Ufer liegt Pietzarken.<br />

669<br />

Steinorter<br />

See, liegt direkt südl. vom Gut Steinort, 12 km süd- südwestl. von <strong>Angerburg</strong>.<br />

Hier<br />

befindet<br />

dich das Schloss der Grafen v. Lehndorff.<br />

670<br />

Ceuper = Keiper<br />

= Fischmeister, in Altpreußen: Keipper, das ist ein Oberster über die<br />

Fischereien.<br />

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