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„Sagt doch einmal, Herr Pfarrherr, wo sollen wir in Lyck<br />

einkehren?“, fragte Thomas, „Ihr kommt ja wohl öfters dorthin“.<br />

„Ich kehre gewöhnlich, wenn ich dort hinfahre, was etwa 3 oder<br />

4 mal jährlich geschieht, im Kaplans-Haus ein, wo gute Stallungen<br />

sind“, antwortete Cibulcovius.<br />

„Hält denn der alte Schwindovius in seiner Kaplanei ein<br />

Gasthaus?“ fragte Nebe verwundert.<br />

„Nicht doch“, antwortete Cibulcovius lächelnd. „Das Brauhaus, in<br />

dem ich einkehre, gehört dem Schwindovius, er hat es verpachtet.<br />

Von den Leuten wird’s aber Kaplans-Haus genannt. Doch ich muss<br />

sehen, ob wir nichts zu essen bekommen“.<br />

Cibulcovius verschwand mit diesen Worten durch die Tür und<br />

bald vernahmen die Gäste wieder die Stimme der Jungfer Eudoxia.<br />

„Mit unserer Naturale Verpflegung kann’s noch lange dauern“,<br />

sagte Thomas. „Nimm hier, lieber Schwager, wenigstens einen<br />

Bissen aus der Wegkostlischke und tue einen Trunk. In Lyck füllen<br />

wir sie wieder frisch“.<br />

Damit reichte er dem Diakon die Lischke. Dieser griff zu und<br />

sagte kauend:<br />

„Es tut mir wirklich leid um meinen guten Albert. Er muss<br />

heiraten, sonst geht er zu Grunde“.<br />

„Ich denke“, sagte Thomas, „wir machen uns bald auf den Weg“.<br />

„Was das immer für ein Treiben und Eilen ist für solch einen, der<br />

Bräutigam werden will. Ich bin mit dir gefahren, um meinen Albert<br />

zu besuchen. Wir sind noch gar nicht auf alles das gekommen,<br />

was wir zu besprechen haben. Ich werde mich <strong>jetzt</strong> satt essen und<br />

bleiben“.<br />

Mit diesen Worten wendete sich Nebe wieder der Lischke zu,<br />

Thomas leistete ihm Hilfe.<br />

Nach einer guten halben Stunde erschien zwar Cibulcovius<br />

wieder, doch von einer Mahlzeit war nichts zu sehen.<br />

Die beiden Geistlichen setzten sich wieder an ihre Bücher und<br />

waren bald in ein eifriges Gespräch vertieft. Thomas wusste nichts<br />

Besseres zu tun, <strong>als</strong> sich auf das Lager zu strecken und schlief<br />

allmählich, von den murmelnden Menschenstimmen<br />

eingeschläfert, ein.<br />

Gegen Sonnenuntergang wurde er von Cibulcovius geweckt, der<br />

ihn sehr höflich zu Tisch einlud. Die wässrige Biersuppe und die<br />

dünnen Schnittchen Speck nebst dem Schwarzbrot schienen dem<br />

Diakon Nebe nicht sehr zu munden, während sich Cibulcovius die<br />

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