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„Nun kommt nur, würdiger Herr“, sagte Thomas, ihm in die<br />

Rede fallend, „und stärkt Euch, unterwegs erzählt Ihr mir mehr<br />

von dem schönen Buch“.<br />

„Was, schönes Buch?“, fuhr der Diakon auf, „ein Skandal ist es,<br />

dass ein…“<br />

Thomas reichte ihm das vollgeschenkte silberne Becherchen und<br />

schnitt so die weitere Rede ab.<br />

„Wie geht’s mit dem Fuß?“ fragte er teilnehmend.<br />

„Hm, so lange tat er nicht weh, aber <strong>jetzt</strong> schmerzt er wieder“,<br />

antwortete der Diakon.<br />

„Bleibt sitzen, lieber Herr“, sagte Thomas und rückte mit Esthers<br />

Hilfe den schweren Tisch heran. Sitzend verrichtete der Diakon<br />

das Tischgebet, und bald tat die kleine Gesellschaft den schnell<br />

von Esther bereiteten Apfelflinzen und dem Rührei alle Ehre an.<br />

„Wenn ihr’s gestattet, so besorge ich, dass angespannt wird und<br />

wir bald fortkommen, lasst Euch inzwischen nicht stören“, sagte<br />

Thomas und stand auf.<br />

Er ging bei dem schlafenden Joseph vorbei in den Krug nebenan,<br />

wo Jasch pfeifend und mit den Füßen baumelnd auf einer Krippe<br />

saß und ein höchst pfiffiges Gesicht machte.<br />

„Alles schon weg, Herr“, sagte er und zeigte mit der Hand nach<br />

hinten über die Straße.<br />

„Erzähle ordentlich“, erinnerte Thomas.<br />

„Nun, Herr“, sagte Jasch, „ich saß hier neben dem Wagen und<br />

wir ließen’s uns gut schmecken, die Pferde, der Hund und ich. Den<br />

Torweg hatte ich zugemacht und nur das kleine Türchen in<br />

demselben war offen, da hörte ich draußen Stimmen, ein Arm mit<br />

blauem Ärmel wird hineingesteckt und Jemand sagte: Da ist er ja.<br />

Der kleine Blaurock trat herein, weil er aber aus der Sonne kam,<br />

konnte er in dem halbdunklen Torweg mich nicht sehen. Er guckte<br />

herum. Da aber alles still blieb, ging er zu den Pferden. Da musste<br />

ich recht laut nießen. Der Kleine erschrak, kam aber sogleich auf<br />

mich zu und fragte, ob ich allein führe, wer meine Begleiter seien.<br />

Ob mein Herr mit wäre? Ich schüttelte den Kopf und sagte: Nix<br />

dütsch. Darauf fragte er, ob ich noch weit zu fahren hätte und von<br />

wo ich zu Hause wäre. Ich verstand alles<br />

ganz gut, was er fragte,<br />

denn, wenn ich auch wenig deutsch reden kann, wird mich doch<br />

niemand verkaufen. Ich sah ihn immer ernsthaft an und sagte: Nix<br />

dütsch. Als der Blaurock sah, dass mit<br />

mir nichts anzufangen sei,<br />

ging er um den Wagen herum, holte eine Wurst aus der Tasche,<br />

hob ein wenig die Plane in die Höhe, redete dem Cerber gut zu<br />

und reichte<br />

ihm die Wurst. Der Hund fuhr aber so geschwind und<br />

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