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etrusio suspicionis quasi Papatui savet, adspergere sibi volupe<br />

duxit“.<br />

„Wie nanntet Ihr, Herr, den Verfasser der tuba pacis?“ fragte<br />

Nebe.<br />

„Praetorius heißt er, Magister Matthäus Prätorius 556 , Pfarrherr zu<br />

Niebudzen 557 im Insterburgschen Hauptamt, welcher Anno 1685<br />

päpstisch ward und im Kloster Oliva Profoß tat“.<br />

„Das ist ja derselbe“, rief Nebe, „den der verstorbene Magister<br />

Hartknoch in denen Animadversionibus<br />

onibus an manchen Stellen gar<br />

rzen erfreut an<br />

.<br />

eine menschliche Erfindung<br />

558 zu seinem neu edirten<br />

Dusburg, auch in seinen Dissertati<br />

sehr lobet“.<br />

„So sehr ich mich über des Prätorius Tuba pacis geärgert“, sagte<br />

Schwindovius, „habe ich mich so recht von He<br />

einem Buch, das in dem neben Oliva gelegenen Danzig im vorigen<br />

Jahre 1687 gedruckt ist, und welches ich mir von Königsberg<br />

mitgebracht und unterwegs schon zum größten Teil gelesen habe“<br />

„Was ist denn das für ein interessantes Buch, das ihr, Herr, auf<br />

der Reise gelest habt?“ fragte Nebe.<br />

„Es ist“, erwiderte Schwindovius, „des gottseligen Dr. Samuel<br />

Schelwigs: Schriftmäßige Prüfung des Papsttums, ein Quartant, zu<br />

finden bei Martin Hallervoort 559 . Da wird den Päpsten so recht<br />

nachgewiesen, dass sie die Heilige Schrift verfälschen und die<br />

geistliche Verwandtschaft wird<br />

genannt, womit das Gewissen vergeblich beschwert wird. Die<br />

556<br />

Matthäus Prätorius wurde nach 1630 in Memel geboren und verstarb 1704 in<br />

Neustadt/Westpreußen. Er studierte in Königsberg und in Rostock und beendete seine Studien<br />

1661 in Rostock <strong>als</strong> Magister artium. Seit 1664 versah er das Pfarramt in Niebudschen, einem<br />

Kirchspiel mit vorwiegend litauischer Sprache. Hier hat Prätorius das litauische Volkstum<br />

kennengelernt, sich mit Fragen der altpreußischen Geschichte befasst und seine Ergebnisse in<br />

dem Werk „Deliciae Prussicae oder Preußische Schaubühne“ festgehalten. 1670/71 wurde<br />

Prätorius in einen Prozess verwickelt, der mit einer harten Geldstrafe und der Androhung der<br />

Amtsenthebung endete. Prätorius stand im Briefwechsel mit dem Jesuiten Franciscus Hacki.<br />

Daraus ist bereits seine Nähe zur katholischen Lehrmeinung ersichtlich. 1685 verließ er seine<br />

Pfarrstelle und trat zum Katholizismus über. Er verfasste <strong>jetzt</strong> eine Anzahl Schriften zur<br />

polnischen Geschichte, in denen er die Abstammung der Polen von den Goten nachzuweisen<br />

versuchte. In der 1685 veröffentlichten „Tuba pacis“ forderte er die Lutheraner auf, zum<br />

Papsttum zurückzukehren. Von 1688 bis zu seinem Tode war Prätorius nacheinander Pfarrer<br />

in Strasburg/Westpreußen, in Preußisch Stargard und zuletzt Probst in Neustadt/Westpreußen.<br />

557<br />

Niebudschen (Herzogskirch), Kr. Gumbinnen.<br />

558<br />

Anmerkungen, Bemerkungen<br />

559<br />

Der Rostocker Buchhändler Johann Hallervord gründete um 1645 eine Zweigstelle in<br />

Königsberg,<br />

nahe der Universität.<br />

Diese Zweigstelle übernahm sein 1693 verstorbener Sohn<br />

Martin.<br />

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