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Jetzt war die große Wuhne fertig, und das schwere große<br />

Wintergarn-Netz<br />

wurde vom Schlitten geholt und in’s Wasser<br />

gesenkt. Auf jeder Seite des Netzes (oder auf beiden Flügeln)<br />

war<br />

eine sehr lange Stange mit starken bastenen Stricken befestigt,<br />

die von einem Eisloch zum anderen unter dem Eis reichen müsste.<br />

Auf jeder Seite, wo die kleinen Löcher eingehauen waren, stellte<br />

sich ein Fischer mit einer hölzernen Gabel auf und führte mit<br />

derselben mühsam die Stange unter dem Eis von seinem Loch<br />

zum nächsten, an dem sie ein Kamerad mit seiner Gabel im<br />

Wasser aufsuchte und wieder weiterführte.<br />

Außerdem waren an<br />

beiden Seiten der Löcher noch andere Leute, welche die an den<br />

beiden Stangen befindlichen Leinen und mit denselben das<br />

schwere Netz unter dem Eis mit großer Anstrengung weiter zogen.<br />

Der Pfarrer war überall behilflich. Bald nahm er einem Fischer<br />

die Gabel aus der Hand, der lange umsonst nach der Stange<br />

gesucht hatte, bald schlug er mit der Eisaxt eine kleine Wuhne<br />

größer, bald feuerte er die Arbeiter an den Leinen an und zog auch<br />

ein Ende mit. Dann lief er wieder zu dem Schlitten, auf dem das<br />

zweigeteilte Garn lag, und achtete darauf, dass es ordentlich und<br />

gleichmäßig in’s Wasser gelassen wurde.<br />

Unterdessen war man<br />

allmählich dem Land immer näher<br />

gekommen. Die kleinen Löcher auf beiden Seiten näherten sich<br />

einander immer mehr und waren schließlich nur noch so weit von<br />

einander entfernt, dass die beiden letzten Löcher mit einer langen<br />

Stange erreicht werden konnte. In der Mitte dazwischen war<br />

inzwischen unter Leitung des Pfarrers eine große Wuhne in’s Eis<br />

eingehauen worden. Hier vereinigten sich beide Flügel und <strong>jetzt</strong><br />

wurde mit vereinten Kräften das Netz durch die große Wuhne<br />

hervor auf’s Eis gezogen. Der Pfarrer ermahnte die Leute, doch<br />

nur recht vorsichtig zu ziehen, damit das Netz nicht an den spitzen<br />

Eishöckern (Eishachten), die sich auf der unteren Fläche des Eises<br />

gebildet haben könnten, zerreißen möchte. Bald kam immer mehr<br />

von dem schweren Netz<br />

zum Vorschein. Es wimmelte von Fischen.<br />

„Ha, ha!“ rief der Pfarrer erfreut, „es sind ein gutes Teil Marenen<br />

darunter. Da schwimmen schon die abgeriebenen silbernen<br />

Schuppen oben auf!“<br />

Man hatte schon den größten Teil des Netzes aufs Eis gezogen,<br />

<strong>als</strong> das Wasser in der Wuhne sich heftig zu bewegen begann und<br />

das Netz mit Gewalt nach der einen und der anderen Seite im<br />

Wasser gezerrt wurde.<br />

„Haltet fest“, rief<br />

der Pfarrer. „Da muss ein Untier sich gefangen<br />

haben. Zieht ganz allmählich, ohne zu rucken, sonst zerreißt das<br />

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