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übernimmt, kann er nicht lange darauf wirtschaften und zieht<br />

lieber in eine andere Gegend“.<br />

„Aber ist denn der Baron v. Heydeck zu vornehm, um mit ihm zu<br />

reden?“ fragte Nebe.<br />

„Ach, vornehm genug ist er schon“, antwortete Cibulcovius. „Er<br />

ist mit vielen fürstlichen und altgräflichen Häusern verschwägert<br />

und verwandt, wie er gar gern und oft erzählt. Sein Urgroßvater<br />

war der bekannte fürstliche Rat Friedrich v. Heydeck<br />

reußen zurückkehrte<br />

sen, und wie auch die Pfaffen wegen<br />

395 . Der kam<br />

mit dem Markgrafen Albrecht in’s Land und stand bei ihm in<br />

großen Gnaden. Er hatte auch große Verdienste um die Einführung<br />

der Reformation in Preußen und war dem Markgrafen mit großem<br />

Eifer zur Hand, <strong>als</strong> dieser in Deutschland tapfere und verständige<br />

Leute suchte, die geschickt und erfahren wären, das Heilige<br />

Gotteswort dem gemeinen Mann zu verkündigen. Als der<br />

Markgraf, dam<strong>als</strong> noch Hochmeister, nach P<br />

und der Comthur H. Reuß v. Plauen hart darauf hielt, das<br />

Evangelium predigen zu las<br />

allem nach Heilsberg 396 zum Bischof liefen und die Kirchengeräte<br />

mitnahmen, da ritt der Friedrich v. Heydeck mit 10 Freunden im<br />

Land herum, um nach dem Rechten zu sehen. Er nahm die Gelder<br />

und Kirchengeräte in Verwahrung, damit nicht Hoffarth 397 und<br />

Götzendienst damit getrieben werde. Die Klöster in Gerdauen,<br />

Wehlau, Tilsit, Heiligenbeil usw. suchte er auf und ließ an jedem<br />

Ort nur die drei ältesten Mönche bleiben. Das war nun alles ganz<br />

gut, aber durch den Heydeck kam auch der Prediger Amandus 398<br />

395 Der um 1490 in Franken geborene Friedrich Herr v. Heydeck trat zusammen mit dem<br />

Hochmeister und späteren Herzog Albrecht in den Deutschen Orden ein und kam um 1512<br />

nach Preußen. 1514 ist er Pfleger zu Johannisburg. Er stand Albrecht <strong>als</strong> Freund und Rat nahe<br />

und untertützte diesen bei der Säkularisierung des Ordensstaates und der Einführung der<br />

Reformation. 1525 verlieh ihm der nunmehrige Herzog Albrecht das Amt Johannisburg auf<br />

Lebenszeit und das Amt Lötzen, sobald es frei wurde, erblich. Friedrich v. Heydeck starb 1536<br />

in Königsberg. Er war lebenslang Anhänger der spiritualistisch-schwärmerischen Richtungen<br />

innerhalb des Protestantismus wie z.B. die des schlesischen Theologen Caspar Schwenkfeld.<br />

396 Sitz des Bischofs von Ermland<br />

397 Hoffarth, die Unart seine Urteile von eigenen Vorzügen an den Tag zu legen. Eine Folge<br />

des Hochmutes. In engerer Bedeutung ist es die Bemühung, das eigene Urteil von seinen<br />

Vorzügen durch Kleider an den Tag zu legen.<br />

398 Johannes Amandus, im Westfälischen geboren und schon früh zur Reformation<br />

übergetreten, kam auf Anregung Herzog Albrechts 1523 nach Königsberg und predigte hier<br />

vornehmlich in der altstädtischen Kirche. In reformatorischem Übereifer rief er zu Gewalttaten<br />

gegen die Katholiken und ihre kirchlichen Einrichtungen auf. Als er auch den Rat der Altstadt<br />

Königsberg wegen seiner Lauheit in religiösen Fragen angriff und auch mit gemäßigteren<br />

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