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31. Gut Grunden im Schneesturm<br />

Die ausgeruhten, frisch beschlagenen Pferde liefen schnell, und<br />

bald hatten unsere Reisenden den Stadtwald erreicht, wo der Wind<br />

von den Bäumen etwas abgehalten wurde, doch unheimlich in den<br />

Wipfeln rauschte.<br />

Als die Reisenden aus dem Wald kamen, fasste<br />

sie der Sturm.<br />

„Mache Deinen Pelz gut zu“ sagte Thomas zu Nebe, „und binde<br />

den Gürtel fester“.<br />

Da wirbelten auch schon die Schneeflocken in den Schlitten, ein<br />

Pfeifen und Heulen in der Luft. Der Schneesturm brach mit Gewalt<br />

los. Von allen Seiten schien er zu kommen und wirbelte den<br />

Schnee von der Erde auf. Überall durch alle Ritzen drang der<br />

Schnee ein. Das Heulen verstärkte sich.<br />

„Gib mir die Leine, Jasch“, sagte Thomas, „wir müssen uns den<br />

Pferden überlassen.<br />

Es ist nicht möglich, die Augen aufzumachen“.<br />

Weiter ging’s immer im rasenden Schneetreiben, bergauf,<br />

bergab, mit jeder Minute schien der Sturm sich zu verstärken.<br />

Plötzlich stürzte der Schlitten um und warf seine Insassen in den<br />

Schnee, die Pferde blieben glücklicherweise stehen, und so kamen<br />

die Reisenden, da auch an den Sielen nichts gerissen war, mit<br />

dem bloßen Schrecken davon. Langsam fuhr Thomas weiter. Nach<br />

allen Seiten versuchte er sich umzusehen, ob sich nicht irgendwo<br />

das Licht einer Menschenwohnung zeigte. Die Richtung der<br />

Weltgegenden war völlig verloren, und dabei raste der<br />

Schneesturm mit immer erneuter Wut. Der Diakonus stöhnte.<br />

„Ach, ach“, jammerte Jasch, „das hab ich gleich gewusst, dass<br />

es uns so gehen wird. Ich hab’ heute, bevor wir abfuhren<br />

vergessen, vor den Pferden mit der Peitsche<br />

ein Kreuz zu<br />

schlagen. Das hätte uns aber wohl nicht so viel Schaden getan wie<br />

das alte Weib. Die alte Hex’ kam hinein, <strong>als</strong> ich aus dem Tor in<br />

Lötzen herausfuhr. Da hab’ ich<br />

sie umgestoßen mit dem Schlitten.<br />

Da fing sie an zu fluchen und zu schimpfen, und <strong>als</strong> ich mich<br />

umsah, drohte sie mir mit ihrem krummen Stecken, die verfluchte<br />

Wetterhexe“.<br />

„Ach, schweige doch, Jasch“, rief Thomas, „strenge lieber Deine<br />

Augen an. Wir fahren gewiss schon länger <strong>als</strong> zwei Stunden. Da<br />

rechts scheint ein Gebüsch zu sein“.<br />

Wieder ging’s weiter in Sturm und Graus. Ein Pferd stürzte,<br />

stand<br />

aber bald wieder auf. Dann fuhr der Schlitten einen Abhang<br />

hinunter<br />

und auf<br />

ebener Fläche weiter. Nach einiger Zeit sagte<br />

Thomas:<br />

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