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festzuhalten. Dabei schrie er aus vollem H<strong>als</strong> um Hilfe. Nach<br />

wenigen Augenblicken war Cerber bei ihm, welchem gleich darauf<br />

Thomas folgte. Dieser half dem schweren korpulenten Mann, der<br />

Hut und Perücke verloren hatte, auf die Beine.<br />

„Seid Ihr überfallen,<br />

Herr“, fragte Thomas, vom schnellen<br />

Laufen außer Atem, „dass Ihr so mörderlich nach Hilfe schreit? Wo<br />

sind denn Eure Angreifer?“<br />

„Ein verfluchter Kerl rannte mir mit dem Kopf gegen den Bauch,<br />

dass ich niederstürzte. Dort ging er über den Zaun, der Hund<br />

hinterher“ rief Preucke.<br />

„Dann haben wir keinen von den Spitzbuben“, rief Thomas<br />

ärgerlich, „den anderen hat Cerber auf meinen Befehl losgelassen,<br />

<strong>als</strong> ich mit ihm Euch zu Hilfe eilte, denn ich glaubte, Ihr hättet es<br />

mit mehreren zu tun, weil Ihr so brülltet. Doch nun<br />

kommt, Herr<br />

Doktor, ich helfe Euch über den Zaun. Eure Perücke habe ich in<br />

der Hand. Setzt hier den Hut auf. Ihr seid doch nicht schwer<br />

verletzt?“<br />

„Das Kreuz tut mir weh“, sagte Preucke, „und den Hinterkopf<br />

habe ich mir tüchtig auf der gefrorenen Erde geschlagen“.<br />

Stöhnend kletterte er mit Thomas’ Hilfe über den Zaun, stützte<br />

sich auf dessen Arm und erreichte bald neben der Brücke und<br />

durchs Tor gehend den Schlosshof.<br />

„Wo habt Ihr, Herr Doktor, Eure Stube?“ fragte<br />

Thomas.<br />

„Hier gleich links zu ebener Erde hat der Herr Amtshauptmann<br />

mich untergebracht. Die Tür meiner Gaststube und die Tür der<br />

Amtsstube sind auf einem Flur“, antwortete Preucke.<br />

Die Haustür sowie die der Gaststube waren unverschlossen. Kein<br />

Mensch war<br />

zu sehen, alles finster.<br />

„Setzt Euch hier in den Lehnstuhl, Herr Doktor“, sagte Thomas,<br />

der in der Dunkelheit einen Sessel gefunden hatte. Ich werde<br />

sogleich Licht besorgen<br />

und Euren Diener rufen“.<br />

Mit diesen Worten eilte er hinaus und über den Schlosshof in<br />

den gegenüberliegenden Flügel des Schlosses zur Wohnung des<br />

Amtsschreibers Michael Witt. Er fand die Frau Amtsschreiberin<br />

allein bei der Lampe sitzen.<br />

„Verzeiht, Frau Nachbarin“, sagte Thomas nach höflicher<br />

Begrüßung, „dass ich so spät noch störe. Wo finde ich den Herrn<br />

Amtsschreiber?“<br />

„Mein Mann ist mit dem Herrn Kanzelisten, den der Herr<br />

Hofgerichtsrat mitgebracht hat, in die Stadt zu einem Bier<br />

gegangen“, antwortete<br />

die Frau.<br />

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