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„Du hast doch, mein Sohn“, fiel der Vater ihm in’s Wort, „in der
Erklärung des siebenten Gebots gelernt: Wir sollen unserem
Nächsten sein Gut und Nahrung helfen bessern und behüten.
Wenn ich alter Mann, der aus langer Erfahrung genau weiß, wie
viel an der Lieferung im besten und schlimmsten Fall zu verdienen
ist, so ist es meine Pflicht, meinen Nächsten, der das noch nicht
so
kennen kann, vor Schaden und Nachteil zu behüten“.
Johannes ließ nach der Zurechtweisung den Kopf hängen und
begleitete den Vater zu seinem alten Freund, dem Schotten Krahl,
wo er am Ofen sitzend dem Gespräch der beiden alten
Geschäftsleute mit Interesse folgte.
Dann nach dem Abendessen und der Abendandacht geleitete er
um 8 seinen Vater sorgsam in sein Quartier. Hier nahm er von ihm
gerührt Abschied und mit dem Glockenschlag Neun trat er in das
Haus seines Herrn ein. Franz nahm eine Lampe. Beide gingen,
nach allen Schlössern und Türen nachsehen und begaben sich in
ihre Kammer. Dort nahm Johannes noch die Bibel hervor, die der
Vater ihm brachte.
Er schlug nach der Reihe die Sprüche auf, die
der Vater ihm hinten eingeschrieben hatte, und las sie.
Königsberg: Der obere Fischmarkt
(aus dem Buch „Die Provinz Ostpreußen“ von August Ambrassat, 1912)
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