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und 2 Weibsbilder bei lebendigem Leib’ geholt. Das ist auch ganz<br />

gewiss wahr, denn zum Andenken ist da, wo die (Pyrth)<br />

Brachstub’ stand, ein hoher Pfeiler<br />

einmal Ziegel<br />

auert, da steht die<br />

378 aufgemauert, den muss dies<br />

Dorf Kehl (Kehlen) unterhalten. Wenn<br />

’runtergefallen sind, dann stöhnt’s alle Nacht an demselben, bis<br />

der Maurer den Schaden zurecht gemacht hat. In den Pfeiler sind<br />

auf den 4 Seiten steinerne Tafeln eingem<br />

Geschichte drauf geschrieben deutsch, lateinisch, polnisch, auch<br />

litauisch. Vorigen Sommer war ich mit dem Schwiegersohn meines<br />

Herrn, der dort auf dem Schlitten vor uns fährt, nach Kehlen<br />

hingefahren. Da hat er seiner Frau und seiner Schwägerin alles<br />

von den Tafeln vorgelesen. Ich habe es gut behalten“. 379<br />

Die Kehler Mauer (Zeichnung E. Kalless 1886).<br />

378<br />

S. auch Bild auf S. 202<br />

379<br />

Aus der „Chronik der Stadt <strong>Angerburg</strong>“, 1921 von Johannes Zachau: "Schwer ist es zu<br />

bestimmen, welches die Veranlassung gewesen, dass diese Säule errichtet wurde, man trägt<br />

sich zwar mit einer fabelhaften Nachricht herum, die ich … gelesen habe. Nach dieser<br />

Nachricht<br />

sollen 2 Brüder auch 2 Schwestern aus dem Dorfe Kehl, ihre Andacht zu halten,<br />

nach dem Kirchdorfe Neuendorff (nachherigem <strong>Angerburg</strong>) gegangen sein. Auf ihrer<br />

Rückkehr ließen sie sich in lustige und unanständige Gespräche ein, so dass ihre<br />

Einbildungskraft erhitzt, sie sich von einer unordentlichen Leidenschaft Unzucht zu treiben,<br />

dahin reißen ließen, und in der Brachstube, die auf der Stelle. wo <strong>jetzt</strong> die Säule steht, sich<br />

befand, ihre unreinen Begierden stillten. Hierüber wurde nun der Himmel entrüstet, schwarze<br />

Gewölke umzogen ihn, und außerordentliche Blitze und Donner mussten diesen Frevel<br />

bestrafen. Alle 4 Personen verbrannt in der Brachstube und zum Andenken dieser<br />

abscheulichen Tat wurde die Säule errichtet. Ja so oft die Mauer einstürzt und verfällt, so oft<br />

wird die Dorfschaft durch ein klägliches Winseln und Heulen in den mitternächtlichen<br />

Stunden<br />

aufgefordert, die Säule zu erneuern und in<br />

den gehörigen Stand zu setzen“.<br />

Anmerkung: Zuletzt im Jahre 2007 wieder instandgesetzt.<br />

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