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„Kommt hier über den Schlosshof zur anderen Tür, Herr<br />

Diakonus mit der Jungfer Tochter. Des Herrn Amtshauptmanns<br />

Gnaden hat befohlen, Euch, wenn Ihr kommt, in seine Wohnung<br />

zu bringen“.<br />

Lemke führte die<br />

Lycker über den Schlosshof. Thomas sah durch<br />

das Fenster das feine Profil Esthers und folgte mit den Augen ihrer<br />

schlanken Gestalt, bis sie<br />

hinter der Haustür verschwunden war.<br />

Wahrscheinlich sah er sie zum letzten Mal. Als Preucke sein Diktat<br />

beendet hatte und die Schrift von Thomas unterzeichnet worden<br />

war, kam der Wildnisbereiter Forkert in Begleitung des<br />

Amtswachtmeisters Lemke hinein. Er war eben von seiner Suche<br />

zurückgekehrt und erzählte weitschweifig seine Taten. Den<br />

Schlupfwinkel in den Ruinen hätte man, wie zu erwarten gewesen,<br />

leer gefunden an einer Stelle, wo mehrere Menschen und viele<br />

Hundespuren im Schnee zu sehen gewesen. Auch ein dicker Stock<br />

mit eingedrückten Spuren von Zähnen hätte dort gelegen. Man<br />

hätte ein Stück von einem blauen Friesrock gefunden, das ganz<br />

frisch abgerissen gewesen sei und auch noch den Biss eines<br />

Hundes zeige. Stock und Lappen bringe er mit. Während der<br />

Erzählung des Wildnisbereiters war der Amtsschreiber eingetreten<br />

und bot <strong>jetzt</strong> dem Herrn Hofgerichtsrat seine gehorsamen Dienste<br />

an. Preucke sendete seinen Diener zu dem Herrn Amtshauptmann,<br />

um diesem anzuzeigen, dass sämtliche Zeugen anwesend wären<br />

mit der gehorsamsten Anfrage, ob des Herrn Amtshauptmanns<br />

Gnaden mit dem Verhör beginnen wollten.<br />

Nach kurzer Zeit kam Daniel mit dem Bescheid<br />

zurück, der Herr<br />

Hofgerichtsrat möchte nur anfangen. Der Herr Oberst würde sich<br />

später im Amtszimmer einfinden.<br />

„Bringt den Gefangenen herauf!“ sagte Preucke, seine Perücke<br />

zurechtsetzend, zu Lemke und Forkert, „und Euch, Herr<br />

Amtsschreiber, ersuche ich, meinem Kanzlisten behilflich zu sein.<br />

Der polnische Dolmetscher hat sich schon gemeldet“.<br />

Die beiden letzteren ergriffen die Aktenbündel. Der Diener war<br />

ihnen behilflich. Preucke schritt voran und ordnete, in der<br />

Amtsstube angekommen, an, wie sich jeder zu setzen habe. Er<br />

selbst nahm am oberen Ende des Tisches Platz. Neben ihm rechts<br />

musste für den Herrn Amtshauptmann ein Lehnstuhl leer bleiben,<br />

sowie an der Längsseite des Tisches ein anderer. Dann setzte sich<br />

der Herr Kanzlist<br />

neben dem Herrn Amtsschreiber und steckte die<br />

Federn<br />

hinter das Ohr. Dem Doktor gegenüber,<br />

an der unteren<br />

Seite des Tisches, wurde dem polnischen Dolmetscher sein Platz<br />

angewiesen. An der anderen langen Seite der Amtsstube stand an<br />

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