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7. Erinnerungen des Vaters an den Tartareneinfall<br />

„Es ist mir immer schmerzlich gewesen, daran zu denken“,<br />

sagte der Vater, „doch ist es recht, dass das jüngere Geschlecht<br />

davon erfährt, und ich will es dir mitteilen“, sagte der Vater. „Das<br />

Jahr 1656 war vom Frühling an ein sehr unruhiges Jahr. Die<br />

Nachrichten von den Zügen der Heere unseres allergnädigsten<br />

Kurfürsten, des Schwedenkönigs und der Polen ängstigten uns<br />

wegen der besorglichen Kriegsläufe. Schon dachten wir, aller<br />

Gefahr entgangen zu sein, <strong>als</strong> der glorreiche Sieg bei Warschau<br />

über die Polen von der Kanzel verkündigt wurde. Da hieß es auf<br />

einmal, gegen den Herbst, die Polen sammeln sich nicht weit von<br />

der Grenze und würden in Preußen einfallen. Da wurde wieder die<br />

Angst sehr groß. Die Alten erzählten, wie Anno 1629 die Polen vor<br />

die Stadt <strong>Angerburg</strong> gekommen, mit viel Volks und ihr Oberster<br />

eine Brandschatzung gefordert. Wie aber die Bürger sich zur Wehr<br />

gesetzt, am Mühlgraben Posten gefasst und eine Wagenburg von<br />

beladenen Mistwagen gemacht hätten. Verschiedene<br />

Polen seien<br />

getötet worden. Da hätten die Polen sich gewendet und 27 Bürger<br />

niedergehauen. Die übrigen wären in den nächsten Morast<br />

retiriret<br />

er Polen, mit denen sich ein ungeheurer Schwarm<br />

136 . Während dieses Gefechts hätte ein alter Bürger<br />

namens Purtzizki, Vater des alten Schusters Purtzizki, auf den du<br />

dich wohl noch besinnen wirst, in der Stadt auf einer alten<br />

Trompete angefangen, Lärm zu blasen, worauf die Polen sich<br />

retiriret und die Flucht ergriffen hätten. So meinten die Alten,<br />

würden uns die Polen nicht viel schaden.<br />

Bald kam auch die Nachricht, dass einige von unseren<br />

Kriegsvölkern zur Grenze zögen. Es kamen auch einige<br />

schwedische Truppen durch <strong>Angerburg</strong>, die nach Lyck<br />

marschierten. In Unruhe und Erwartung vergingen uns die Tage,<br />

da man nichts Gewisses erfahren konnte. Da erscholl plötzlich das<br />

Gerücht, die Polen hätten nicht weit von Lyck gesiegt. Bald kamen<br />

auch die ersten Flüchtlinge. Es waren Schweden, meistens leicht<br />

verwundet, voller Schmutz und sehr erschöpft. Sie erzählten, dass<br />

die Übermacht d<br />

Tataren verbunden hatte, zu groß gewesen sei. Die beiden<br />

Generale Fürst Racziwill und Israel Riederhelm wären von den<br />

Tataren gefangen und der kommandierende General Graf v.<br />

Waldeck, der auch leicht verwundet sei, retirirte mit der übrigen<br />

Mannschaft nach <strong>Angerburg</strong>.<br />

136 Zurückweichen<br />

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