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„Na, Herr“, erwiderte Schickedanz, „der Kantor denkt, er hat mir<br />

etwas zu befehlen, und ich kann doch, wie Ihr wisst, ebenso gut<br />

Kirche halten wie der“.<br />

Mit tiefer Reverenz 475 führte er darauf die beiden Fremden in<br />

das ziemlich leere Gotteshaus. Er brachte ihnen zwei ziemlich<br />

unsaubere Gesangbücher. Das Eingangslied wurde eben vom<br />

Kantor angestimmt.<br />

Nebe und Thomas wohnten andächtig dem Gottesdienst bei,<br />

doch konnte er es nicht verhindern, dass er allmählich schläfrig<br />

wurde. Als nach beendetem deutschen Gottesdienst der polnische<br />

begann, verließ er seinen Schwager, der diesem noch beiwohnen<br />

wollte, um ein wenig zu schlafen.<br />

In die Kammer eingetreten, fand Thomas seinen Jasch mit dem<br />

Zusammenlegen der Decken beschäftigt.<br />

„Herr“, sagte dieser, „wenn wir doch in einem anderen Haus<br />

eingekehrt wären! Ich mag gehen, wohin ich will, immer passen<br />

auf mich auf, die Kinder, die Magd oder die Wirtin. Ich wollte<br />

einige male schon zu schimpfen anfangen, bis ich mich besann,<br />

dass ich taubstumm bin“.<br />

„Weißt du was“, sagte Thomas, „geh’ in die polnische Kirche. Du<br />

bist ja kein Heide, und dort wird niemand auf dich aufpassen. Die<br />

Kirche wirst du schon finden“.<br />

Jasch war damit sehr einverstanden und ging fröhlich los.<br />

Thomas sah nach den Pferden und begab sich in die Krugstube mit<br />

der leeren Lischke.<br />

„Möchte Sie nicht so gut sein, Frau Wirtin“, sagte er, „uns etwas<br />

zur Wegzehrung einzukaufen?“, indem er der Wirtin die Lischke<br />

hinreichte. „Ich kann den Kutscher nicht schicken, kaufe Sie nur,<br />

was Ihr gut dünkt“.<br />

„Ich weiß nicht, weshalb Ihr den Kutscher nicht schicken könnt,<br />

Herr“, sagte die Wirtin, „doch möcht’ ich Euch fragen“.<br />

„Gut, gut“, sagte Thomas, „mache Sie es nur, wie Sie will“. Er<br />

ging in die Kammer, legte sich nieder und war bald eingeschlafen.<br />

Thomas erwachte, <strong>als</strong> Nebe eintrat. Hinter ihm kam eine Magd,<br />

die den Tisch deckte und eine mächtige Schüssel mit Fleisch<br />

hinstellte.<br />

„Lass uns die Frau Wirtin doch 1 Stof des besten Weines und 2<br />

Gläser schicken“.<br />

„Die<br />

Predigt des Diakons hat mir ganz wohlgefallen“, sagte Nebe<br />

während<br />

des Essens. „Er sprach<br />

ganz schlicht und erbaulich. Vom<br />

475 Ehrerbietung<br />

309

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