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der Stall unverschlossen, Jasch wahrscheinlich noch im Heunickel<br />

in tiefem Schlafe läge und die polnische Grenze nahe sei. Er<br />

richtete sich auf und da er durch die erblindeten kleinen<br />

Fensterscheiben auf dem dunkeln Hofe nur unbestimmt einige<br />

Gestalten sich bewegen sah, die nicht weit von seinem Schlitten<br />

standen, so zog er ein Bündel Lumpen heraus, mit denen eine<br />

fehlende Fensterscheibe ersetzt war, um besser sehen zu können.<br />

„Er wird wohl gleich kommen“, hörte Thomas eine Stimme in<br />

polnischer Sprache sagen. In der neben der Kammer liegenden<br />

Küche wurde es lebendig. Durch das Fenster der Küche fiel<br />

ein<br />

Lichtschein auf den Hof.<br />

Nun, wenn die Leute hier schon auf sind, dachte Thomas, so<br />

würden die Polen wohl die Pferde nicht stehlen. Eben wollte er<br />

wieder die Lumpen in das zerbrochene Fenster stecken, <strong>als</strong> er<br />

viele Tritte durch<br />

den Torweg auf den Hof kommen hörte.<br />

„Ihr infames Bandenzeug“, hörte Thomas die Stimme des<br />

polnischen Schulmeisters, etwas gedämpft. „Warum kommt Ihr<br />

mir auf der Straße entgegen? Könnt Ihr nicht warten, bis ich auf<br />

den Hof komme? Ihr.“..<br />

Er wollte sich über den Hof in die Nähe des Stallgebäudes<br />

begeben, doch da kamen ihm die Leute von Thomas Schlitten her<br />

entgegen.<br />

„Herr Schulmeister“, hörte Thomas einen derselben sagen,<br />

„kommt nicht an den Stall, da liegt ein fremder Knecht, der<br />

kann<br />

aufwachen!“<br />

„Das muss auch das Donnerwetter“, sagte Schickedanz, „heut’<br />

morgen geht mir auch alles<br />

verkehrt. Na, kommt und stellt euch<br />

an das Haus. Lass aber gleich Ciecierski im Torweg aufpassen,<br />

dass wir nicht überrascht werden. Und du, Starkowski, geh an die<br />

Stalltür und komm es mir gleich sagen, wenn der fremde Knecht<br />

aufwacht“.<br />

„Ja, aber Herr Schulmeister“, sagte einer der Leute, „gebt mir<br />

nur zuerst mein Neujahrswachs und sagt mir, wie ich’s machen<br />

soll, dann werd’ ich schon aufpassen“.<br />

„Na, denn komm her, du Schnoddernase“, sagte Schickedanz<br />

ungeduldig.<br />

Sein Gesicht war vom Feuerschein aus der Küche rot beleuchtet.<br />

Um ihn herum standen die Polen. Er griff in die Tasche<br />

der<br />

Pelzhosen, zog einen kleinen Gegenstand und einen Papierstreifen<br />

hervor und sagte:<br />

„Zuerst Geld!“<br />

Der Pole nestelte an seinem Leibgurt, zog ein winziges<br />

Lederbeutelchen und reichte den Inhalt dem Schulmeister.<br />

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