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meinem alten treuen Freund, dem Pfarrer Mroncovius in Grabnick<br />

vorlegen. Der mag <strong>als</strong> ganz Unparteiischer entscheiden, ob ich<br />

Recht habe. Katharina!“ rief er aus der Tür, in die Küche hinein.<br />

„Lass’ Joseph augenblicklich den Schlitten anspannen und geh’<br />

ihm helfen, damit es schneller geht“.<br />

Die Magd eilte in den Stall und Schwindovius kehrte in seine<br />

Stube zurück, nahm zwei Bücher, den Calovius und die Tuba<br />

pacis, ging in die Hinterstube zu Esther, die dort in einen Stuhl<br />

gesunken war und die Augen mit den Händen bedeckte.<br />

„Schnell, schnell, Esther“, rief er, „binde Dir ein Kopftuch und<br />

nimm auch Mütterchens Pelzwerk. Gib mir meinen Pelz und packe<br />

diese beiden Bücher ein“.<br />

„Aber Vater“, sagte Esther, „wie soll der fremde alte Mann<br />

unsere Familienangelegenheiten…“<br />

„Was, fremder Mann“, unterbrach sie der Alte hitzig, „mein<br />

Freund Mroncovius soll ein fremder Mann sein?“<br />

„Die Muhme ist ja aber nicht zu Hause“, wagte Esther zu<br />

entgegnen. „Die Marie ist noch nicht aus der Vesper<br />

heimgekommen und der Bernhard ist auch nicht da. Wir können<br />

doch das ganze Haus nicht allein lassen“.<br />

„Nun, so schließe alles zu“, sagte Schwindovius, seinen Pelz<br />

anziehend. „Schicke den Schlüssel durch die Magd der Marie und<br />

laß sie auf dem Kirchhof warten. Die Vesper muss gleich aus sein.<br />

Lass sie der Marie sagen, wir würden heute erst spät abends<br />

wieder kommen. Die Kathrine bleibt im Hause. Vergiss<br />

die Bücher<br />

nicht“.<br />

Esther besorgte<br />

alles nach dem Willen des Vaters, der Schlitten<br />

fuhr vor.<br />

Thomas traf seinen Schwager<br />

Nebe auf der Straße, dieser focht<br />

mit seinem Stock in der Luft herum und stieß ihn dann heftig in<br />

den Schnee der Straße. Er ging einige Schritte, murmelte, blieb<br />

wieder stehen und schlug den Schnee:<br />

„Ich verklag’ ihn beim Erzpriester“,<br />

hörte Thomas seinen<br />

Schwager sagen, <strong>als</strong> er ihm nahe kam, „ich verklag’ ihn. Ich darf<br />

mir das nicht gefallen lassen <strong>als</strong> rechtschaffener Priester“.<br />

Damit stieß<br />

er wieder die Spitze des Stocks heftig auf und ging<br />

einige Schritte, ohne Thomas zu bemerken. Dieser fasste ihn am<br />

Arm, schüttelte ihn und rief:<br />

„Was fehlt Dir denn, Jacob? Bist Du verrückt oder besoffen?“<br />

Nebe richtete sich aus seiner gebückten Stellung auf:<br />

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