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28. Eine Silvesternacht in Lyck und fauler Zauber am<br />

Jahreswechsel<br />

Noch war im Haus Licht zu sehen.<br />

„Wach auf!“, rief Thomas dem Schwager Nebe zu, der so fest<br />

eingeschlafen war, dass er von dem Aufenthalt am Tore nichts<br />

gemerkt hatte.<br />

Es kostete einige Mühe, den Schlaftrunkenen in die Krugstube<br />

zu bringen. Die Wirtin war noch auf:<br />

„Es ist doch aber eben erst 9 Uhr“.<br />

„Nun, besorge Sie uns eine Kammer und 2 ordentliche Betten“,<br />

sagte Thomas.<br />

„Ja, Herr“, erwiderte die Wirtin. „Die Kammer will ich gleich<br />

aufräumen. Ich kann den Herren aber nur ein Bett geben“.<br />

„Mache Sie so schnell Sie kann“, ordnete Thomas an. Nebe war<br />

auf eine der Wandbänke gesunken und schlief wieder fest ein.<br />

Thomas ging zu dem Schlitten, brachte ihn mit Jaschs Hilfe<br />

durch den dunkeln engen Torweg auf den Hof und sah im Stall<br />

nach, dass die Pferde gut untergebracht und gefüttert wurden.<br />

Dann erst ging er mit Jasch, beladen mit Decken, Mänteln und<br />

Pelzen, zurück in die Krugstube.<br />

Eben kam die Wirtin mit einem Licht hinein und führte Thomas<br />

in eine schmale Vorratskammer, die nur eine Tür zum Torweg und<br />

ein Fensterchen zum Hof hatte. Hier war ein schmales,<br />

gebrechliches Bett aufgestellt. Der übrige Raum war mit allerlei<br />

Wirtschaftsvorräten vollgestopft, die nur unordentlich bei Seite<br />

geräumt waren. Ein unangenehmer modriger Geruch herrschte in<br />

der Kammer. Nachdem Nebe mit seinen Kleidern zu Bett gebracht<br />

war, entließ Thomas seinen Jasch, hängte<br />

Radmantel und Hut an<br />

einen Pflock und machte sich von Decken und Pelzen ein Lager an<br />

der Erde zurecht, da das kurze schmale Bett kaum für Nebe allein<br />

ausreichte.<br />

Bald war Thomas in den Zustand zwischen Wachen und Schlafen<br />

verfallen. Tiefe Stille herrschte im Haus. Schon das Bewusstsein,<br />

mit Esther zusammen in demselben Ort zu sein, war für Thomas<br />

sehr süß. Es erschienen in seiner Vorstellung die Erlebnisse<br />

wieder, <strong>als</strong> er auf der Reise vor wenigen Wochen mit Esther<br />

zusammen gewesen war. Nach einer Nacht und einigen<br />

Tagesstunden hoffte er, am Ziel seiner Wünsche zu sein.<br />

Als die Gedanken sich mit den Traumbildern zu vermengen<br />

begannen, hörte Thomas plötzlich einen starken Schall, kurz<br />

abgebrochen, vom Hofe her. Es war wie ein Knall oder das<br />

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