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polnischer Bauern, denen du deutlich machen wolltest, dass<br />

Bandeisen für sie viel vorteilhafter zu kaufen sein würde <strong>als</strong><br />

Stabeisen. Ich konnte nicht abwarten, bis du mit ihnen fertig<br />

warst, sonst wäre mir das Mittagessen angebrannt. Mein Jacob<br />

muss es schon immer zeitig am Sonnabend haben, bevor er in die<br />

polnische Beichte geht. Doch sage einmal, unsere Lotte brachte<br />

heute eine Geschichte vom Brunnen mit, die sie von<br />

Bürgermeisters Hanne gehört hatte. Du sollst ja von 16 Räubern<br />

überfallen sein. Ich hielt’s gleich für einen Unsinn, da ich dich<br />

frisch und gesund gesehen hatte“.<br />

Thomas lächelte und sagte: „Frau Fama 169 hat’s <strong>als</strong>o schon bis<br />

auf 16 gebracht? Doch ganz gelogen ist die Geschichte nicht, ich<br />

will sie Euch erzählen“.<br />

Er berichtete nun so kurz wie möglich sein oft erzähltes<br />

Abenteuer. Doch damit war der Schwester nicht gedient. Sie<br />

fragte immer nach allem genauer und examinierte den Bruder<br />

gründlich. Endlich war Thomas fertig, stand auf und wollte gehen.<br />

„Aber warum bleibst du nicht den Abend bei uns?“ fragte Anna.<br />

„Du hast noch nicht einmal meine kleine Euphemia gesehen“.<br />

„Ich habe dem Vater versprochen, in einer Stunde zurück zu<br />

sein“, sagte Thomas, „und dann will ich auch dich, lieber<br />

Schwager, nicht stören“.<br />

Anna war hinausgelaufen und kam gleich darauf mit einem<br />

kleinen Mädchen auf dem Arm zurück, das<br />

etwa ein Jahr alt war.<br />

„Es ist Großvaters Herzblatt“, sagte die glückliche Mutter,<br />

während der Onkel die einzige Nichte, die er hatte, gebührend<br />

bewunderte. „In seiner Krankheit musste ich täglich mit dem Kind<br />

zum Vater kommen. Dann saß ich an seinem Bett und er<br />

streichelte mit seinen abgezehrten zitternden Händen die weichen<br />

Händchen des Kindes. Ach, es war eine schwere Zeit für uns alle,<br />

<strong>als</strong> der Vater so krank war. Besonders für den guten Wilhelm, der<br />

alles führen sollte. Du solltest aber wirklich heute bei uns bleiben,<br />

Thomas“.<br />

„Ich bleibe ja <strong>jetzt</strong> in <strong>Angerburg</strong>“, erwiderte der Bruder. Da<br />

wollen wir gute Nachbarschaft halten und oft zusammen kommen.<br />

Gestern Abend musste ich doch zu Hause bleiben. Der Vater<br />

erzählte von dem Überfall vor 30 Jahren. Kannst Du Dich noch<br />

darauf besinnen, lieber Schwager? Du bist, denke ich, doch 4 oder<br />

5 Jahre älter <strong>als</strong> ich, der ich dam<strong>als</strong> noch in den Windeln war. Ich<br />

habe<br />

zwar gehört, dass die Schweden und<br />

Polen einmal hier<br />

169 Hier: Gerüchteküche.<br />

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