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Unterwegs hörte ich von dem Reitknecht, dass unser<br />

allergnädigster Kurfürst einen Gesandten nach Moskau schicken<br />

würde, der dem Zar Geschenke bringen sollte. Eins von diesen<br />

sollte das Pferd sein.<br />

In Königsberg waren eine ganze Anzahl Pferde schon<br />

zusammen. Außer unserem Hengst und einem kirschbraunen<br />

Wallach wurde aber keins genommen. Als unser Drigant (der<br />

Hengst) an die Schützerei hinterm Schloss abgeführt wurde, sah<br />

er sich nach dem Stephan um. Der lief ihm nach, fiel ihm um den<br />

H<strong>als</strong> und weinte, wollte ihn auch nicht loslassen, obgleich die<br />

Knechte den Stephan schlugen und schimpften. Da kam einer von<br />

den Herren, ich denke der Stallmeister, dazu und sagte zu<br />

Stephan, wenn er wollte, dann könnte er seinen Hengst nach<br />

Moskau begleiten. Er würde guten Lohn bekommen. Stephan<br />

sagte gleich zu. Ich gab auch meine Einwilligung. Geld bekam ich<br />

aber nur drei Danziger Orter und auf das andere eine Anweisung,<br />

in Rhein zu zahlen. Es dauerte auch lang genug, bis ich die 3 Orter<br />

und die Anweisung bekam, denn der Herr Abgesandte kam erst<br />

Mitte August mit seinem Komitat<br />

wurde für<br />

te er schon<br />

356 nach Königsberg. Seinen<br />

Herrn Stallmeister Lentz traf ich im Stall bei meinem Bruder<br />

Stephan, wo er den Hengst gar sehr lobte und dem Stephan<br />

befahl, auf das beste für das Pferd zu sorgen. Es<br />

Dasselbe schon eine rotsamtne, mit Taft gefütterte, Decke<br />

gefertigt. Sie sollte mit goldenen und silbernen Borten und<br />

Fransen besetzt werden. Nun, dem Stephan brauch<br />

nicht zu sagen, dass er für den Hengst Sorge tragen solle, denn<br />

den liebte er wie sein Leben.<br />

Sobald ich mein Geld und die Anweisung hatte, nahm ich<br />

Abschied von Stephan und eilte heim, denn ich hatte schon viel<br />

versäumt. Die Mutter war sehr ungehalten, dass ich den Stephan<br />

hatte mitgehen lassen. Der Vater sagte aber: Wird ihm nichts<br />

schaden, wenn er etwas von der Welt sieht. Zu Weihnachten ist er<br />

wieder da“.<br />

„Kam denn Euer Bruder zurück und ging dann wieder nach<br />

Moskau?“ fragte Thomas.<br />

„Das kam doch anders, <strong>als</strong> wir gedacht hatten“, fuhr<br />

Jegodzienski in seiner Erzählung fort. „Wir warteten und warteten<br />

doch Stephan kam nicht. Es kam Neujahr, er war noch nicht da.<br />

Nun ließ die Mutter dem Vater keine Ruhe mehr. Wir luden den<br />

Wagen und fuhren nach Königsberg. In Rhein zahlte der Herr<br />

356<br />

Gespannschaft<br />

234

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