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„Kann mir das denn kein Mensch hier im Hause sagen?“ fragte<br />

Thomas.<br />

„Ich bin ganz allein im Hause“, erwiderte die Magd. „Soll ich<br />

dem Herrn Diakonus vielleicht etwas von dem Herrn bestellen?“<br />

„Nein, mein Kind“, sagte Thomas, „ich werde wohl an ihn<br />

schreiben“. Mit diesen Worten reichte er der Magd ein Goldstück,<br />

warf einen langen Blick auf das kleine Giebelhaus und ging nach<br />

dem weißen Eckhaus.<br />

Schnaufend, pustend und schwitzig kam ihm der Schwager Nebe<br />

vom See her entgegen.<br />

„In diesem Nest bleibe ich keine Minute länger, <strong>als</strong> bis ich meine<br />

Anzeige beim Erzpriester gemacht habe. Er muss widerrufen und<br />

abbitten“, rief er Thomas entgegen. Thomas nahm ihn untern Arm<br />

und sagte:<br />

„Aber Jacob, was willst Du mit dem Widerruf, hat denn ein<br />

Mensch gehört, dass er Dich beschuldigt hat?“ Nebe schüttelte<br />

heftig den Kopf.<br />

„Nein, niemand war dabei“.<br />

„Nun, siehst Du“, sagte Thomas, „kein Mensch weiß ein<br />

Sterbenswörtchen von der Beleidigung, wenn Du nicht selbst<br />

anfängst und sie an die große Glocke hängst. Wenn Du aber<br />

meinst, so setze Deine Klageschrift in <strong>Angerburg</strong> mit Muße<br />

gründlich auf und schicke sie dem Lycker Erzpriester zu. Sonst bin<br />

ich aber ganz mit Dir einverstanden, keine Minute länger hier zu<br />

bleiben“. Nebe überlegte.<br />

Thomas ging durch den Torweg, nahm dem einen Pferde die<br />

Decke ab, während Jasch dasselbe mit dem andern tat. Beide,<br />

Herr und Diener, setzten sich auf den Schlitten und fuhren auf die<br />

Straße.<br />

„Nun steig ein, Schwager“, rief Thomas und half Nebe<br />

einsteigen. Beide grüßten die Wirtsleute und fuhren ab.<br />

In der großen Krugstube von Kaplans Haus in Lyck saßen am<br />

Abend des Neujahrstages zum Abendtrunke, um den großen Tisch<br />

in der Nähe des Ofens der polnische Schulmeister Schickedanz,<br />

neben ihm der Stadtdiener, gegenüber der Wirt, und am Ende des<br />

Tisches der alte Torwart Paskarbait mit seinem Holzfuß.<br />

„Ihr könnt mir glauben“, sagte der Wirt, „die Fremden waren<br />

aus Danzig und kein Mensch kennt sie hier“.<br />

„Na, weshalb sollten sie gerade aus Danzig sein“, fragte<br />

Schickedanz, „kann ja sein, aber woher wißt Ihr das?“<br />

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