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Cibulcovius hatte das Gesangbuch auf den Tisch gelegt und<br />

schnitt nun von dem Bündel Lichte, das neben dem Kamin hing,<br />

ein frisches Licht ab, um es an Stelle des verlöschenden in den<br />

Drahtleuchter zu stellen.<br />

Thomas hatte inzwischen seine Uhr aufgezogen, legte sie auf<br />

den Tisch und sagte:<br />

„Gute Nacht, ihr Herrn, ich werde mich niederlegen, wenn Ihr<br />

nichts dagegen habt. Es ist halb 11“.<br />

Er reichte den beiden Geistlichen die Hand und legte sich neben<br />

den schnarchenden Jegodzienski.<br />

„Du hast wohl noch zu übermorgen an deiner Predigt zu<br />

arbeiten, Albert?“ fragte Nebe.<br />

„Alles fertig“, antwortete Cibulcovius, indem er sich an das Licht<br />

nahe heransetzte und das Gesangbuch ergriff.<br />

Thomas hörte noch im Halbschlummer die polnischen Worte, die<br />

ihm bald verschwommen und undeutlich wurden, bis er einschlief.<br />

Nach einiger Zeit erwachte Thomas, <strong>als</strong> sein Schlafgenosse sich<br />

erhob. Er stand gleichfalls auf und trat<br />

an den Tisch. Die beiden<br />

Freunde hatten einen Haufen von verschiedenen<br />

polnischen<br />

Gesangbüchern vor sich und verglichen eifrig die Lesearten<br />

derselben.<br />

„Es ist 3 Uhr“, sagte Thomas, „willst du dich auch niederlegen,<br />

lieber Schwager?“<br />

„Fällt mir nicht ein!“, sagte Nebe. “Wer weiß, wann ich wieder<br />

mit meinem Freunde zusammenkomme.<br />

Hab’ gar nicht gewusst,<br />

was er für einen Schatz an Wissen besitzt“.<br />

Mit diesen Worten wendete er sich wieder zu seinem Kantional.<br />

Thomas folgte dem Jegodzienski auf den Hof. Dieser hatte schon<br />

die Stalltür geöffnet, aus der auch bald<br />

Stephan mit Jasch<br />

erschien.<br />

„Spanne sogleich an, mein Sohn“, sagte Jegodzienski,<br />

„der Mond<br />

wird bald untergehen und wir müssen seinen letzten Schein<br />

benutzen, um aus dem Wald heraus zu kommen“.<br />

„Jasch, sei behilflich“, sagte Thomas, damit es schneller geht“.<br />

Jegodzienski wendete sich um. „Es ist sehr gütig von Euch, Herr,<br />

dass Ihr meinetwegen das warme Lager verlasst. Ihr habt mir<br />

gestern Abend einen großen Gefallen getan, dass Ihr mir den Brief<br />

geschrieben habt. Ich wünschte, Euch auch wieder gefällig sein zu<br />

können“, sagte er.<br />

„Eures Bruders wegen werde ich Erkundigung einziehen“, sagte<br />

Thomas, sie waren in’s Haus zurückgekehrt. „Seht, hier habe ich<br />

mir Eure Angaben über Euren Bruder Stephan in mein Journal<br />

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