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wieder eingebracht werden, sondern jeder wollte auch noch<br />

Gewinn haben. Überall wurden Abzüge gemacht und abgeknappt.<br />

Die Pferde hatten’s noch am besten, denn der Litauer hat das<br />

Pferd lieb. Die Gäule wurden bald dick und rund, auch die Reiter<br />

fraßen sich bei den Bauern durch, dass ihnen die Röcke zu eng<br />

wurden. Aber das Lederzeug sollte ewig halten, immer wieder<br />

geflickt werden.<br />

Doch da ist ja Schabehard mit meinem Mantel, geht in meine<br />

Kammer, Herr Thomas, ich werde bald nachkommen“.<br />

Die Kammer war ein großer Raum mit 2 Fenstern, deren Läden<br />

geschlossen waren. In der Mitte stand ein<br />

großer Tisch mit<br />

gedrehten Füßen, auf dem eine Lampe brannte. Ein Knabe hatte in<br />

ihrem Lichtkreis ein dickes Buch aufgeschlagen und besah<br />

Bilder.<br />

Als<br />

Thomas eintrat, sah er von dem Buch auf, verneigte sich und<br />

sagte: „Ihr findet den Herrn Offizier hier nicht,<br />

Herr, Er ist in die<br />

Ställe gegangen“.<br />

„Das weiß ich, mein Kind“, sagte Thomas, „ich habe dort eben<br />

mit ihm gesprochen. Ich habe einen notwendigen Brief zu<br />

schreiben und er sagte mir, ich würde hier alles finden, was ich<br />

zum Schreiben brauche“. Dabei rückte<br />

Thomas einen der großen<br />

hochlehnigen Stühle an den Tisch. Auf diesem lagen alle Sachen in<br />

peinlicher Ordnung. Das große gedrechselte Tintenfass, Federn mit<br />

und ohne Fahnen, und andere Schreibutensilien waren da, doch<br />

Papier war nicht zu finden.<br />

„Der Herr Offizier hat dort noch Papier im Kasten“, sagte<br />

Bernhard, „soll ich ihn nicht rufen?“<br />

„Lass nur“, erwiderte Thomas, „er wird wohl<br />

bald da sein. Wie<br />

heißt Du denn, mein Sohn?“ „Paul Bernhard Drig<strong>als</strong>ki, geboren in<br />

Grunden<br />

a Latein“,<br />

664 den 17. Mai 1676“, antwortete der Knabe.<br />

„Was hast Du denn da für ein großes Buch? Das ist j<br />

sagte Thomas, das Buch in die Hand nehmend. „Wo hast Du das<br />

her?“<br />

664<br />

E. Anderson war hier offensichtlich (s. auch APG NF 29. (Band 11), S.88-90) der<br />

Meinung, dass es sich bei dem Geburtsort von P. B. Drig<strong>als</strong>ki um das Gut Grunden bei<br />

Kruglanken handelte. Aus anderen Quellen, wie<br />

den Grundbüchern von Buddern [GStA<br />

Berlin, XX, Ostpr.<br />

Fol. 15207: Grundb. 1825 Bl.7v] muss man jedoch schließen, dass es sich<br />

hierbei um den Ort Gronden<br />

an der Goldap bei Buddern handelte. Paul Dryg<strong>als</strong>ki, Pfarrer zu<br />

Kutten (1650 - 1655) wird hier <strong>als</strong> erster Besitzer von 6 kölm. Hufen in Gronden aufgeführt.<br />

Das Privilegium ist 1639 in Königsberg ausgefertigt worden und enthält auch die<br />

Kruggerechtigkeit. Gleichzeitig wird im Grundbuch ein Johann Dryg<strong>als</strong>ki <strong>als</strong> kölm.<br />

Erstbesitzer von 3 Hufen erwähnt. Seine Verschreibung darüber stammt aus dem Jahre 1669.<br />

Weitere ca. 20 Morgen in Gronden gehörten ebenfalls Johann Dryg<strong>als</strong>ki<br />

(s. auch FN 395).<br />

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